Entwicklungsumgebung WebStorm erweitert die Funktionen für Angular 14 und Vue 3

Neben Neuerungen für die Frameworks baut das Release das Remote Development und die Docker-Anbindung aus. DataGrip ist ebenfalls in Version 2022.2 erschienen.

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Sturm, Wolken

(Bild: StockSnap, gemeinfrei (Creative Commons CC0))

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
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JetBrains hat turnusmäßig den Update-Reigen seiner Entwicklungsumgebungen eröffnet und WebStorm sowie DataGrip in Version 2022.2 herausgegeben. Die Web-IDE bringt Neuerungen im Zusammenspiel mit den Webframeworks Angular und Vue. Außerdem integriert sie das 2021 zunächst über ein separates Gateway eingeführte Remote Development und bringt einige Komfortverbesserungen im Editor. Die Datenbank-IDE DataGrip kann derweil mehrere CSV-Dateien in einem Rutsch importieren.

WebStorm 2022.2 bringt Funktionen für die in Angular 14 eingeführten Standalone Components mit, die keine Anbindung an NgModule mehr erfordern und die Abhängigkeiten selbst bestimmen. Die Web-IDE erkennt als standalone: true markierte Komponenten, Direktiven und Pipes. Projekte mit dem veralteten AngularJS, dessen offizieller Support im Januar ausgelaufen ist, lassen sich zwar weiterhin mit der Entwicklungsumgebung erstellen, aber JetBrains wird die Integration nicht weiter pflegen.

Für das Erstellen und Bearbeiten von Standalone-Komponenten aus Angular 14 bietet WebStorm unter anderem Autovervollständigung.

(Bild: JetBrains)

Das Zusammenspiel mit Vue 3 erweitert die Entwicklungsumgebung ebenfalls. Sie kann nun Typverengungen in v-if/else-Anweisungen verarbeiten. Außerdem bietet sie Autovervollständigung für die Elemente im globalen Vue-Store Pinia für das State-Management.

Für Code in Microsofts JavaScript-Superset TypeScript verarbeitet WebStorm 2022.2 die module-Endungen für die in TypeScript 4.7 eingeführte Anbindung an das Modulsystems ESM.

JetBrains hat im Dezember mit den 2021.3-Releases der Entwicklungsumgebungen von IntelliJ IDEA über RuyMine bis WebStorm das Remote Development erstmals vorgestellt. Das Backend der jeweiligen IDE läuft dabei als Dienst auf einem entfernten Rechner, und ein Gateway kümmert sich um die Installation und die Verbindung zum Server. Auf dem lokalen Rechner ist keine vollständige Entwicklungsumgebung erforderlich, sondern der abgespeckte JetBrains-Client dient als Frontend. Das aktuelle Release von WebStorm kümmert sich um das Aufsetzen der Funktionen und hat das Gateway für das Remote Development direkt integriert, das weiterhin optional als separates Tool verfügbar ist.

Die IDE verbindet sich zudem neuerdings automatisch mit Docker für Projekte, die auf die Containerisierungs-Software setzen. Daneben bietet WebStorm eine direkte Integration der Kubernetes-Verwaltungsplattform Rancher und der Container-Laufzeitumgebung Colima.

Der Editor bietet unter Preferences / Settings | Editor | Inspections Anpassungen für das Hervorheben von Fehlern und Warnungen im Sourcecode. Außerdem lässt sich die Schriftgröße für alle Editor-Fenster gleichzeitig über Tastenkürzel vergrößern beziehungsweise verkleinern, und der Editor zeigt beim Zoomen die aktuelle Schriftgröße neben einer Option zum Zurücksetzen der Standardgröße an.

Die Darstellung der unterschiedlichen Fehler und Warnungen lassen sich konfigurieren.

(Bild: JetBrains)

Bei den Run-Konfigurationen zum Ausführen und Debuggen des Codes findet sich der neue Eintrag Current File, der eine passende Konfiguration für die jeweils aktive Datei vorschlägt.

Die kurz vor WebStorm aktualisierte Datenbank-IDE DataGrip kennt im aktuellen Release eine erweiterte Auflösung für SQL-Skripte. Bisher gab es Probleme, wenn in den Skripten die Anweisungen USE oder SET SEARCH PATH fehlten, die den Kontext vorgeben.

Das aktuelle Release kennt nun zwei Modi für das Auflösen: Playground löst die Objekte im Kontext auf und orientiert sich dabei an der Standarddatenbank oder dem Auswahlfeld für das Schema. Der Script-Modus löst den Anfang der Datei passend zum Kontext auf, ändert diesen aber für USE-Anweisungen.

Für das Verarbeiten von SQL-Skripten kennt DataGrip 2022.2 zwei Modi, die den Kontext unterschiedlich bewerten.

(Bild: JetBrains)

Dieser Modus ist die Standardeinstellung für lokale Dateien, um das ordnungsgemäße sequentielle Abarbeiten von SQL-Skripten zu gewährleisten. Der Playground-Modus eignet sich für Abfragen, die unabhängig voneinander ohne eine bestimmte Reihenfolge ablaufen. Er gilt standardmäßig für die Abfragekonsole. Außerdem kann DataGrip 2022.2 mehrere CSV-Dateien in einem Rutsch importieren.

Weitere Details lassen sich dem WebStrom-Blog sowie dem Beitrag zu DataGrip 2022.2 entnehmen. JetBrains bietet alle IDEs in einem Abomodell an, bei dem der Preis innerhalb der ersten drei Jahre sinkt. WebStorm kostet im ersten Jahr derzeit noch 59 Euro für die persönliche Nutzung, und für DataGrip fallen 89 Euro jährlich an. Ab Oktober steigen die Abopreise für die JetBrains-Entwicklungsumgebungen im Schnitt um etwa 15 Prozent.

(rme)