Erneute Verschiebung: Googles Nachfolger für Werbe-Cookies kommt erst 2024

Schon zum dritten Mal hat Google die geplante Einführung des Cookie-Nachfolgers verschoben. Erst 2024 soll die Umstellung in Chrome jetzt erfolgen.

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(Bild: monticello / Shutterstock.com)

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Google hat die geplante Ablösung von Werbe-Cookies im eigenen Chrome-Browser erneut verschoben. Erst in der zweiten Jahreshälfte 2024 will der Konzern damit "beginnen, die Drittanbieter-Cookies in Chrome standardmäßig abzuschaffen" und mit der sogenannten Privacy Sandbox zu ersetzen. Ursprünglich war dieser Wechsel bereits für Anfang 2022 geplant. Dann hatte es geheißen, dass die Umstellung bis zum dritten Quartal 2023 abgeschlossen sein soll.

Als Begründung für die neuerliche Verschiebung gibt Google jetzt an, dass man nach der engen Zusammenarbeit mit Entwicklern, Entwicklerinnen, Publishern, Werbetreibenden und Regulierungsbehörden übereinstimmend gehört habe, "dass mehr Zeit gebraucht wird". Deshalb werde der Testzeitraum verlängert.

Mit der Privacy Sandbox will Google einen Nachfolger für Drittanbieter-Cookies etablieren, auch weil viele Datenschutzbehörden bei den aktuellen Praktiken der personalisierten Werbung die Geduld verloren haben. Google verspricht "datenschutzfreundliche Alternativen" zum websiteübergreifenden Tracking. Dafür werden seit dem Frühjahr gleich mehrere Ersatztechniken getestet. Ziel ist es, möglichst viele Aspekte der personalisierten Werbung zu erhalten, aber zugleich den Informationsfluss so zu beschränken, dass Werbetreibende Menschen im Internet nicht mehr schrankenlos überwachen können.

Die jüngste Verzögerung könnte zu Problemen mit den ungeduldigen Datenschutzbehörden führen. Zugleich ist noch nicht klar, ob sich die neuen Verfahren wie FLoC, Topics und FLEDGE überhaupt mit der Europäischen Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) vertragen. In Googles Ankündigung zu der Fristverlängerung gibt es nun zustimmende Worte aus der Industrie. Vom Wirtschaftsverband der Onlinewerbebranche IAB heißt es, dass das eine "willkommene Entwicklung für die Branche" sei. Damit könne man vor der Implementierung noch weiter gründlich testen.

(mho)