Meta setzt auf die Programmiersprachen C++, Python, Hack und neuerdings Rust

Der Facebook-Mutterkonzern nimmt Rust in den Reigen der offiziell für die interne, serverseitige Nutzung empfohlenen Programmiersprachen.

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(Bild: Michael Vi/Shutterstock.com)

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Von
  • Rainald Menge-Sonnentag
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Meta hat in einem Blogbeitrag die intern genutzten Programmiersprachen für serverseitige Anwendungen vorgestellt. Vier Sprachen befürwortet der Facebook-Mutterkonzern offiziell: C++, Python, Hack und Rust. Letztere Sprache ist dieses Jahr ein Neuzugang, während das Unternehmen den Einsatz der anderen drei schon zuvor offiziell gestützt hat.

Die Einordnung als "Supported Language" bedeutet, dass Meta für die interne Entwicklung eine gute Toolchain verspricht, um Software zu schreiben, zu debuggen, zu bauen und zu verteilen. Außerdem existieren passende Core Libraries, und die Interoperabilität ist gewährleistet. Entwicklerinnen und Entwickler sollen sich darauf verlassen können, dass diese Grundlagen langfristig erhalten bleiben. Die Facebook-Mutter empfiehlt, für neue Projekte eine der vier Sprachen zu verwenden. Für andere sollten gute Gründe vorliegen.

Die Programmiersprachen kommen für unterschiedliche Arten von Anwendungen zum Einsatz. Für performancekritische Anwendungen sind vor allem C++ und Rust vorgesehen. Der Neuzugang Rust ist keine große Überraschung: Bereits im Frühjahr 2021 war Facebook der Rust Foundation beigetreten und hatte im zugehörigen Blogbeitrag erwähnt, dass das Unternehmen bereits seit 2016 intern auf die Programmiersprache setze.

Insgesamt erfreut sich die ursprünglich von Mozilla entwickelte Programmiersprache wachsender Beliebtheit. Hauptmotivation für den Einsatz von Rust ist die erhöhte Sicherheit bei Speicherzugriffen. Rust bietet ein striktes Ownership-Konzept und vermeidet im Vergleich zu C oder C++ typische Fehler, die zu Sicherheitslücken führen können.

Für Kommandozeilenwerkzeuge ist Rust die Sprache der Wahl.

Zum Erstellen von Businesslogik mit weitgehend zustandslose Anwendungen empfiehlt der Konzern die hauseigene Programmiersprache Hack, einen PHP-Dialekt, der quelloffen verfügbar ist. Meta hat die Sprache für die HipHop Virtual Machine (HHVM) entwickelt, die anfangs auch mit PHP zusammenarbeitete, aber seit Anfang 2019 ausschließlich auf Hack setzt.

Da viele Data-Science- und Machine-Learning-Projekte auf Python setzen, empfiehlt Meta die Programmiersprache für diese Art der Anwendungen ebenso wie für Instagram.

Die Auswahl der vier Sprachen verwundert wenig, wobei Hack vor allem dem internen Ökosystem seinen Status verdanken dürfte. Auffälliger bei der Auswahl ist, ist welche Sprachen fehlen. So setzt das Unternehmen auf keine JVM-Sprache – weder auf Java noch auf den Aufsteiger Kotlin oder das im Big-Data-Umfeld relativ verbreitete Scala. Überhaupt fehlt eine funktionale Sprache. Auch die vom Mitbewerber Google speziell für Cloud-Anwendungen entwickelte Sprache Go steht nicht auf der Hauptliste.

Allerdings hat Meta in dem Blogbeitrag auch eine Art Backlist mit Programmiersprachen, die das Unternehmen für spezielle Zwecke befürwortet. Dort finden sich neben Java und Go auch Erlang und Haskell.

Weitere Details finden sich im Engineering-Blog von Meta.

(rme)