Kernfusion: Großbritannien will Fusionsreaktor in West Burton bauen

Bis 2040 soll in Großbritannien ein Prototyp eines Kernfusionsreaktors gebaut werden. Nun hat die Regierung einen Standort ausgewählt.

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So könnte der geplante Fusionsreaktor 2040 aussehen.

(Bild: Culham Centre for Fusion Energy, UK Atomic Energy Authority)

Lesezeit: 2 Min.

Die britische Regierung hat festgelegt, wo der erste Prototyp eines Kernfusionsreaktors in dem Land entstehen soll. Als Standort ist West Burton in der mittelenglischen Grafschaft Nottinghamshire vorgesehen, geht aus einer Mitteilung der Regierung hervor.

Der "STEP" – für Spherical Tokamak for Energy Production – genannte Reaktor soll 2040 fertiggestellt sein. Zunächst gibt die britische Regierung 220 Millionen Pfund (gut 250 Millionen Euro) der britischen Atomenergiebehörde UKAEA, damit sie bis 2024 ein Konzept erarbeitet.

Britische Kommunen konnten sich seit Ende 2020 als Standort für STEP bewerben. Gründe dafür, dass nun West Burton ausgewählt wurde, gehen aus der Mitteilung der Regierung nicht hervor. In der Ausschreibung hieß es, infrage kämen Kommunen mit der richtigen Mischung aus sozialen, kommerziellen und technischen Bedingungen; dazu gehören ein Netzanschluss und Wasserversorgung sowie ein geeigneter Untergrund. In West Burton, wie der ausgewählte Standort genauer bezeichnet wird, existiert bereits ein Kohlekraftwerk.

Der britische Wirtschaftsminister Jacob Rees-Mogg bezeichnete auf dem Parteitag der Konservativen Partei am Wochenende in Birmingham sein Land als "Pionier der Wissenschaft von der Fusionsenergie". In West Burton solle bewiesen werden, dass Fusionsreaktoren funktionieren, die geplante Anlage solle die erste ihrer Art werden und Strom ins Netz speisen.

In einem Tokamak-Reaktor werden starke Magnetfelder eingesetzt, um das heiße Plasma von Fusionsbrennstoffen in einem Behälter zu begrenzen und zu steuern. STEP soll nicht in Form eines Donuts gebaut werden wie andere derartige Projekte, sondern wie ein entkernter Apfel, also kugelförmig. Dadurch soll der Reaktor kleiner ausfallen als etwa ITER (International Thermonuclear Experimental Reactor), das momentan im südfranzösischen Kernforschungszentrum Cadarache gebaut wird. So könne das Magnetfeld effizienter aufgebaut werden und STEP vergleichsweise günstiger werden.

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(anw)