Oracle vereinfacht Bereitstellung Cloud-nativer Anwendungen

Als Reaktion auf Wünsche seiner Kunden führt Oracle neue Dienste wie die OCI Container Instances für Cloud-native Apps ein.

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(Bild: Shutterstock/Milos Milosevic)

Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Lars Röwekamp
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Die Oracle Cloud Infrastructure (OCI) bietet aktuell mehr als einhundert Services, um Entwicklerinnen und Entwickler beim Erstellen, Bereitstellen und Ausführen von Anwendungen in der Cloud zu unterstützen. Ein Großteil dieser Services zielt auf die Bereitstellung und Skalierung Cloud-nativer Anwendungen ab.

Cloud-native Anwendungen zeichnen sich unter anderem dadurch aus, dass sie in der Regel wie Microservices aus mehreren einzelnen Komponenten bestehen, die jeweils einen unterschiedlichen Bedarf an Skalierung haben. Je nach gewünschtem Szenario haben Entwickler bei der Bereitstellung die Wahl zwischen mehr oder weniger Kontrolle über die Ablaufumgebung und die genutzten Cloud-Ressourcen (siehe Abbildung 1).

OCI Infrastruktur – Kontrolle vs. Agilität (Abb. 1).

(Bild: Oracle CloudWorld 2022)

Im Rahmen seiner diesjährigen CloudWorld-Konferenz hat Oracle nun einige neue Services vorgestellt, die das Bereitstellen Cloud-nativer Anwendungen weiter vereinfachen sollen.

Die neuen und erweiterten Dienste sind den Verantwortlichen zufolge eine direkte Reaktion auf die Rückmeldungen der Kunden des Unternehmens. Viele der Oracle-Anwenderinnen und -Anwender möchten demnach zwar die Vorteile von (Docker-) Containern im Allgemeinen und Kubernetes im Speziellen nutzen, häufig fehlt ihnen aber die Expertise, um diese Dienste ordentlich in der Cloud aufzusetzen und zu managen. Genau an diesem Punkt setzen die neuen Services an.

Mit den OCI Container Instances bietet Oracle zukünftig einen Serverless Compute Service, der es erlaubt, Container direkt auszuführen, ohne dafür vorab virtualisierte Server manuell provisionieren zu müssen. Für die Bereitstellung eines oder mehrere Container lassen sich eine Reihe von Konfigurationsoptionen angegeben – darunter etwa die benötigten Ressourcen oder das Networking. Die meisten davon sind aber optional beziehungsweise mit sinnvollen Standardwerten vorbelegt. Bezahlt werden die automatisch provisionierten Ressourcen nach dem Pay-per-Use Modell, wobei die Kosten laut Oracle, denen ihrer manuell provisionierten Pendants entsprechen.

Der Service OCI Container Instances eignet sich immer dann, wenn die zu containerisierende Workload relativ alleine dasteht und somit keine zusätzliche Orchestration Platform wie etwa Kubernetes benötigt. Typische Workload-Kategorien sind APIs, Web-Anwendungen, CI/CD-Jobs, Automatisierungs-Tasks oder das Processing von Daten und Medien.

Wird für die eigene (Cloud-native) Anwendung dagegen eine Container Orchestration Platform benötigt, um beispielsweise eine bedarfsgerechte Skalierung einzelner Services (Container) oder verschiedene Resilient-Patterns bereitzustellen, so war dafür bisher die Oracle Container Engine for Kubernetes (OKE) die erste Wahl in der Oracle Cloud.

Mit dem OCI Serverless Kubernetes Service kündigt das Unternehmen nun eine zweite Alternative an, die Entwicklerinnen und Entwicklern deutlich weniger Aufwand in der Bereitstellung und dem Management abverlangt, dafür aber auch weniger Möglichkeiten zur Einflussnahme auf den resultierenden Kubernetes-Cluster zulässt.

Zum besseren Verständnis: Kubernetes unterscheidet zwischen einer Steuerebene (Control Plane) für die Verwaltung des gesamten Clusters und einer Datenebene (Data Plane), die Ressourcen wie CPU, Arbeitsspeicher, Netzwerk und Speicher bereitstellt, damit die Container ausgeführt und mit einem Netzwerk verbunden werden können.

Bei der bisherigen Variante OKE übernimmt OCI das Management des Control Plane, während Entwickler für das Management der Nodes sowie der Data Planes verantwortlich sind. Dies setzt ein tiefgehendes Verständnis für Kubernetes und dessen Arbeitsweise voraus.

Im Gegensatz dazu übernimmt bei dem Serverless Kubernetes Service OCI auch die Verwaltung für die Kubernetes Data Plane und die automatische Skalierung der Compute Resources, was das Anlegen und Verwalten eines Kubernetes-Clusters deutlich vereinfacht (siehe Abbildung 2). Im Gegenzug büßen Entwicklerinnen und Entwickler – anders als bei OKE – ein gewisses Maß an Kontrolle über den Managed Kubernetes Cluster ein.

OCI Serverless Kubernetes (Abb. 2).

(Bild: Oracle CloudWorld 2022)

Sowohl der Service OCI Container Instances als auch der Serveless-Kubernetes-Service stehen aktuell noch nicht zur Verfügung, sollen laut Oracle aber beide in Kürze offiziell veröffentlicht werden.

Wer sich für die Services interessiert, kann sich auf den jeweiligen Webseiten zu OCI Container Instances und OCI Container Engine for Kubernetes für Updates zum Status Quo registrieren.

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