Wikileaks: Unterstützer von Julian Assange hoffen wieder auf Lateinamerika

Julian Assange. Bild: Cancillería del Ecuador, CC BY-SA 2.0

Delegation des Enthüllungsportals trifft kolumbianischen Präsidenten. Reise durch Südamerika. Potenzielle Unterstützer in Deutschland hatten Assange fallenlassen.

Lange haben die Unterstützer des Wikileaks-Gründers Julian Assange auf westliche Regierungen gesetzt, die für sich das Monopol auf Menschenrechte und Regenbogen-Armbinden beanspruchen. Gebracht hat es nicht viel: Der Journalist und Vater zweier Kinder sitzt seit rund dreieinhalb Jahren in dem britischen Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh ein.

Die UN haben den britischen Gefängnisbehörden Folter bescheinigt, eine internationale Kampagne setzt sich für die Freilassung Assanges ein – alles vergebens.

Nun hoffen die Betreiber des Enthüllungsportals erneut auf linke und liberale Regierungen in Lateinamerika.

Der Chefredakteur von Wikileaks, Kristinn Hrafnsson, sowie der britische Journalist und Wikileaks-Unterstützer Joseph Farrell sind zu einem einstündigen Gespräch mit dem kolumbianischen Präsidenten Gustavo Petro und seinem Außenminister Álvaro Durán im Präsidentenpalast in Bogotá zusammengekommen. Man habe "die Situation von Julian Assange" besprochen, hieß es in einer Mitteilung.

Es ist das zweite Mal, dass die Enthüllungsjournalisten auf Regierungen in Lateinamerika setzen. Unter dem linksgerichteten ecuadorianischen Präsidenten (2007-2017) Rafael Correa hatte er mehrere Jahre Zuflucht in der Botschaft des südamerikanischen Landes in London gefunden. So vermied Assange eine Auslieferung an die USA, wo ihm lebenslange Haft und womöglich die Todesstrafe droht.

Nach dem Treffen mit Petro jedenfalls sagte Hrafnsson nun:

Ich bin sehr zufrieden mit dem Ergebnis des Treffens mit Präsident Petro und Außenminister Durán. Sie haben ihr Engagement und ihre Unterstützung für die Freiheit von Julian Assange unter Beweis gestellt und die Auswirkungen, die eine Auslieferung von Assange auf die Pressefreiheit weltweit haben würde, klar erkannt. Bei unserem Treffen sagten sie zu, andere Staatsoberhäupter in der Region dazu zu bewegen, der Position Kolumbiens zu folgen und gemeinsam und einzeln die von der Trump-Regierung erhobenen Anklagen fallen zu lassen und Assange seine längst überfällige Freiheit zu gewähren.

Wikileaks-Chefredakteur Kristinn Hrafnsson

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