O2-Tarife werden teurer

O2-Tarife sollen um 10 Prozent teurer werden, berichtet das Handelsblatt. Als Grund gibt Telefónica unter anderem Investitionen in den Netzausbau an.

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(Bild: Shutterstock/Lenscap Photography)

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Der Mobilfunkbetreiber Telefónica will seine O2-Handytarife in Zukunft teurer anbieten. Die bevorstehende Änderung kündigte Vorstandschef Markus Haas gegenüber dem Handelsblatt an. Die Grundpreise in Mobilfunkmarken wie O2 und Blau sollen demnach um etwa zehn Prozent steigen.

"Mehr Leistung zum selben Preis ist – anders als früher – nicht mehr möglich", sagte Haas dem Handelsblatt. Im Rahmen der Preiserhöhung sollen allerdings die Inklusivleistungen erhöht werden, erklärt Haas: Es gehe nicht um "platte Preisaufschläge". So sollen etwa alle O2-Vertragstarife Zugang zum 5G-Netz erhalten. Weitere Details zu den Änderungen sowie ein Zeitplan stehen noch aus.

Zuerst sollen laut Handelsblatt die Prepaid-Angebote von Telefónica verteuert werden. Die Preiserhöhungen gelten zunächst für Neukundinnen und Neukunden. Wie Telefónica mit der Bestandskundschaft umgehen möchte, ist offen. Bei Preiserhöhungen in Laufzeitverträgen bekommen bestehende Kundinnen und Kunden ein Sonderkündigungsrecht.

Gegenüber dem Handelsblatt begründet Telefónica-Vorstandschef Haas die Preissteigerungen etwa mit den Investitionen in den Netzausbau. Außerdem leiden die Unternehmen unter höheren Energiekosten. Dem Wirtschaftsmagazin zufolge könnten bald auch andere Provider nachziehen und ihre Kosten erhöhen. Die Telekom sagte dem Handelsblatt in einer Stellungnahme, alle Optionen seien offen. Vodafone wollte sich nicht äußern.

Das Handelsblatt sieht in den Preiserhöhungen bei O2 den Auftakt einer Trendwende: Während es in den vergangenen Jahren die Regel war, Mobilfunktarife ohne Preisänderungen mit mehr Datenvolumen aufzupumpen, könnten nun branchenweit Preissteigerungen anstehen.

Datenvolumen in Deutschland ist im internationalen Vergleich bereits recht teuer: Einer 2021 erschienenen Studie des Bundesverbands der Verbraucherzentrale (vzbv) zufolge zahlten Verbraucher 2019 in Deutschland im Schnitt etwa dreimal so viel wie User aus den drei europäischen Ländern, in denen Datenvolumen am günstigsten ist. Der Branchenverband Bitkom, dem die Deutsche Telekom, Telefónica und Vodafone angehören, verortet die Mobilfunkkosten insgesamt dagegen im internationalen Mittelfeld.

(dahe)