Cyber-Betrug: Zehntausende Fälle in 2022 in Niedersachsen

Im Jahr 2022 haben Cyberkriminelle zahlreiche Online-Betrugsversuche gestartet. Sie konnten allein in Niedersachsen rund 11 Millionen Euro ergaunern.

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(Bild: mahc/Shutterstock.com)

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Cyber-Betrug stellt weiterhin eine große Gefahr für Internetnutzerinnen und -nutzer dar. Dies belegen aktuelle Zahlen des LKA Niedersachsen, die heise online vorliegen. Die Cyberkriminellen haben allein in Niedersachsen im vergangenen Jahr einen zweistelligen Millionenschaden angerichtet.

Auf Anfrage von heise online hat das LKA Niedersachsen Zahlen zur Eingangsstatistik des Jahres 2022 herausgegeben. Demzufolge konnten Cyberkriminelle mit den bekannten Betrugsmaschen allein in Niedersachsen einen Schaden von rund 11 Millionen Euro verursachen.

Von den Betrugsmaschen, die die Betrüger in der Regel online oder per Telefon initiieren, registrierte das nordische Landeskriminalamt demnach 2022 folgende Fallzahlen:

  • Messenger-Betrug: mehr als 9150 Fälle, Gesamtschaden rund 5 Millionen Euro
  • Falsche Polizeibeamte: gerundet 7800 Fälle mit 200 vollendeten Taten, der angerichtete Schaden summiert sich auf etwa 4,5 Millionen Euro
  • Enkeltrick: etwa 3000 Fälle, davon 150 Tatvollendungen mit einem Gesamtschaden von rund 1,5 Millionen Euro

Beim Enkeltrick geben Telefonbetrüger vor, in eine Notlage geraten zu sein. Das angeblich dringend eingeforderte respektive benötigte Geld holen zumeist Boten beim Opfer oder vor der Bank des Opfers direkt von diesem ab. Bei der Masche, bei der Betrüger sich als Polizisten ausgeben, rufen sie ihre potenziellen Opfer an und fälschen dabei meist die Rufnummer, die im Display angezeigt wird (Caller-ID-Spoofing). Mit diversen Begründungen sollen die Opfer dem falschen Polizisten Geld oder Wertgegenstände übergeben, da etwa ein Wohnungseinbruch unmittelbar bevorstünde.

Zudem ist beim Messenger-Betrug eine Abwandlung des Enkeltricks noch aktuell. Die Cyberkriminellen geben sich in der Regel als Verwandte aus, etwa als Tochter oder Sohn des Empfängers. Diese hätten ihr Smartphone verloren, es sei kaputtgegangen oder ihnen angeblich gestohlen worden. Daher habe sich die Telefonnummer geändert. Und nun sei eine dringende Zahlung nötig, die die Opfer zügig übernehmen mögen.

Aufgrund der im Einzelfall oft hohen Schadenssummen sollten sich insbesondere Senioren informieren, wo Fallen lauern könnten, da sie den Betrügern statistisch gesehen häufiger zum Opfer fallen. Einfache und verständliche Hinweise liefert der heise-online-Artikel dazu, wie man Telefonbetrug erkennen und Täuschung vermeiden und sich somit schützen kann.

(dmk)