Die 3-in-1-Maker-Werkbank – die mobile Werkbank, die alles kann

Wer gelegentlich werkelt, braucht dieses kleine, mobile Werkbank: Sie ist gleichzeitig raffinierte Einspannvorrichtung, Regal und Werkzeugkiste.

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Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Johannes Börnsen

Wer keinen Bastelkeller zur Verfügung hat oder das Auto nicht komplett aus der Garage verbannen will, bloß um am Wochenende zu werkeln, findet in dieser Werkbank einen praktischen Helfer. Sie lässt sich in wenigen Augenblicken von der Wand nehmen, auf dem Tisch festspannen und bietet dann etliche Möglichkeiten, Werkstücke sicher zu befestigen. Außerdem verwandelt sie sich leicht modifiziert in einen Frästisch oder transportiert das Werkzeug bei gutem Wetter in den Garten.

Wie sich die Werkbank für nur 50 Euro an einem halben Tag bauen lässt, zeigt Make-Redakteur Johannes Börnsen im Video. Die Materialliste und eine Zuschnittliste für das Holz findet sich auf Github.

Transkript des Videos

(Hinweis: Es handelt sich hier um einen Bonusinhalt für Menschen, die das Video oben nicht schauen können oder wollen. Die Informationen auf der Bildspur gibt das Transkript nicht wieder.)

Diese kleine mobile Werkbank ist ein echtes Multitalent. Erst einmal könnt ihr sie als Werkbank benutzen und wenn ihr sie einfach auf den Küchentisch stellt, habt ihr jede Menge Spannmöglichkeiten und eine angenehme Arbeitshöhe. Dann könnt ihr die Werkbank, wenn ihr sie nicht benutzt, außerdem auch als Regal benutzen. Einfach in die Garage hängen, dann könnt ihr Sachen reintun, wenn ihr die Werkbank gerade nicht benutzt. Und wenn ihr mal woanders werkeln wollt, dann könnt ihr sie einfach umdrehen und sie ist gleichzeitig auch noch eine Werkzeugkiste. Und wenn man hier etwas modifiziert, dann wäre es sogar auch noch ein Frästisch. Wie man die baut, mit nur 50 Euro, in einem halben Tag, zeige ich euch in diesem Video. Viel Spaß!

Die ganze Werkbank ist so konzipiert, dass ihr euch fast alle Teile dafür einfach im Baumarkt zusägen lassen könnt. Und ihr braucht nicht viel Werkzeug, um sie zu bauen. Ein Akkuschrauber, eine Metallsäge und irgendeine Holzsäge. Naja und ein paar Schrauben und Bits und so Zeug. Eine genaue Materialliste und eine Zuschnittliste fürs Holz könnt ihr euch kostenlos runterladen. Den Link findet ihr unten in der Videobeschreibung.

Bevor ich die Werkbank jetzt zusammenbaue, müssen wir ein paar Teile vorbereiten. Und zwar zunächst die beiden Seitenteile. Da muss die Nut rein für das Aluprofil. Ich werde das jetzt einfach an der Tischfräse machen. Es funktioniert natürlich auch einfach mit der Tischkreissäge, indem ihr eben das Sägeblatt nur ein ganz bisschen aus dem Tisch rausgucken lasst. Und dann versetzt ihr einfach den Anschlag immer wieder so, dass eine entsprechend breite Nut entsteht. So, die beiden Seitenteile für unsere Werkbank sind damit schon im Grunde fertig. Nachher machen wir das alles noch ein bisschen schön.

Jetzt gibt es zwei Teile, die in die Mitte kommen, und zwei Teile, die ganz ans Ende kommen. Und um nachher die Tischplatte an den Mittelteilen befestigen zu können, die stehen so hier drunter, benutzen wir Zylindermuttern. Die kann man nämlich einfach in ein Loch mitten ins Holz einlassen und so die beiden Teile miteinander verbinden. Dann zeichnen wir das Ganze einmal passend an und dann können wir das einfach mit einem achter Bohrer bohren. Dann kann man nämlich die Muffen da einfach... ...von wegen Achter, Zwölfer! Wenn euch so ein Fehler passiert, ist es jetzt eine miserable Idee, ein Loch mit einem größeren Holzbohrer aufzubohren, weil das verreißt euch komplett. Besser ist es, wenn man sich stattdessen irgendein Reststück schnappt, da erst einmal ein Zwölfer-Loch reinbohrt. Das können wir jetzt einfach über unser vorhandenes Loch platzieren. Dann können wir bohren, ohne dass es das ausreißt.

Dann können wir die Werkbank jetzt auch schon zusammenschrauben und dafür nehme ich einfach die Arbeitsplatte als Schraubhilfe. Ich lege die einfach unten mittig rein, dann kriegt nämlich der Rahmen automatisch das richtige Maß, sodass unsere Platte da nachher auch genau reinpasst. Jetzt mache ich einfach auf beiden Seiten eine Schraubzwinge dran, damit mir das Ganze nicht verrutscht. Es klemmt so gut, dass ich es gar nicht rauskriege.

In den Rahmen kommen jetzt noch diese Mittelauflieger rein, das sind die mit den Löchern. Die kommen als Zwischenbrett und da kann dann die Arbeitsplatte aufliegen. Jetzt können wir unsere Arbeitsplatte hier fast schon reinlegen und das Ganze als fertig definieren. Aber dann würde die Platte nur in der Mitte aufliegen und wenn man hier drückt, dann könnte sie nach da kippen. Deswegen gibt es diese schmalen Leisten. Die werden jetzt einfach so hier aufgeleimt. Na komm schon. So, weitermachen als wäre nichts gewesen. Also die Leisten passen jetzt hier zwischen und die leime ich jetzt einfach an das Seitenteil auf dieselbe Höhe wie die Mittelbretter. Und dann kann die Tischplatte nachher einfach auf allen vier Hölzern aufliegen. Und wenn man dann da mal draufdrückt, dann kann die auch nicht zur Seite kippen. Dazu nehme ich jetzt einfach wieder die Tischplatte, dann kommt der Rahmen da drauf bzw. drum und die Tischplatte einfach rein, sodass sie hier auf den mittleren Hölzern aufliegt. Und jetzt kann ich die einfach hier dagegen leimen oder in dem Fall werde ich sie jetzt einfach nur schrauben, glaube ich. Dann laufe ich nämlich nicht Gefahr, dass ich die aus Versehen an der Tischplatte festleime. Jetzt schraube ich noch die Füße drunter, die sind nachher da, um die Werkbank am Tisch festzwingen zu können.

Jetzt kümmern wir uns um die Tischplatte. Die soll ein Lochraster kriegen, 20 mm Löcher mit jeweils einem Mittelabstand von 96 mm. Und das gibt es eben bei dem Festool MFT. Das ist ein Arbeitstischsystem, ein bisschen größer als das hier und hat natürlich auch noch ein paar mehr Funktionen. Kostet aber auch eine ganze Menge Kohle. Und dieselben Löcher machen wir in diese Platte. Die sollen möglichst präzise werden, weil die nachher auch eine Basis sind, um rechtwinklige Schnitte zu machen. Am elegantesten wäre jetzt natürlich, man könnte das Ganze mit einer CNC-Fräse fräsen, weil dann würde es wirklich 100% präzise werden. Aber nicht nur ich habe nicht so eine große CNC-Fräse, sondern ich vermute ihr auch nicht. Und deswegen machen wir das per Hand und dann gucken wir uns danach an, wie wir trotzdem rechtwinklige Sägeschnitte hinkriegen. Auch wenn natürlich die Löcher nicht 100% exakt werden werden. Werden werden? Die Löcher nicht 100 % exakt werden. Gelingen werden. Machen wir es so.

Ich zeichne mir das jetzt einfach mit einem Bleistift an. Es ist auch gar nicht so wichtig, dass das exakt 96 mm werden. Wichtiger ist eigentlich, dass die Abstände zueinander zwischen den Löchern möglichst gleichmäßig sind. Also dass die hier sauber parallel sind zu der Reihe an Löchern. Was ich aber gerade feststelle, auf der Seite habe ich das Teil richtig rum eingebaut, da ist das Befestigungsloch oben. Hier habe ich es verkehrt rum eingebaut, da ist das Befestigungsloch unten. Also das drehe ich noch einmal kurz um. Ich habe gerade kurz gedacht, ich habe das falsche umgedreht. Das würde passen kurz vor Feierabend.

Jetzt können wir das Ganze montieren. Jetzt kommt von oben jeweils eine Schraube und Unterlegscheibe in das Loch. Und unten kommt jetzt jeweils quer dazu die Zylindermuffe, wenn ich sie finde. Muffensausen. Der allerletzte Schritt ist jetzt die Nutschienen auf Länge zu kürzen. Das mache ich jetzt mit der Metallbandsäge, weil ich keinen Bock auf Metallhandsäge habe, geht aber natürlich ganz genau so. Wo seid ihr denn hin? Hier bin ich doch. Für solche Sachen kann ich euch übrigens solche Hammer empfehlen, die Sand im Kopf haben oder irgendwelche Gewichte, Bleigewichte. Mit denen haut man das Alu nicht kaputt und dadurch, dass der Sand nach unten haut, wenn man zuhaut, kann man trotzdem relativ viel Kraft ausüben. Ohne dass man so einen wahnsinnig schweren Hammer in der Hand haben muss. So, jetzt sind die Schienen drin. Ich vermute, ich bräuchte die gar nicht verschrauben, mache ich aber trotzdem noch schnell.

Jetzt kommt der Trick mit dem rechtwinklig Sägen, auch wenn eure Löcher nicht 100 % parallel sind. Und ich habe um einen dieser Bankhaken hier, das ist ein selbstgedruckter, habe ich einfach ein bisschen Klebeband gewickelt. Ich könnte den natürlich auch direkt im passenden Maß ausdrucken, aber so habe ich quasi eine Art Feinverstellung. Jetzt nehmen wir mal an, ich möchte gerne dieses, diese Latte hier oder dieses Brettchen möchte ich gerne rechtwinklig absägen. Dann nehme ich mir zwei Bankhaken, stecke die hier rein und lege meinen Teil hier an. Jetzt weiß ich schon mal, meine Leiste, mein Brettchen liegt an einer definierten Stelle. Jetzt möchte ich gerne diese Schiene anlegen, um hier dann sägen zu können. Und dann nehme ich einfach erneut zwei Bankhaken, einen hier und einen hier. Und durch das Klebeband um diesen Bankhaken habe ich hier quasi eine Art Feinverstellung, mit der ich die Schiene exakt passend ausrichten kann. Und wenn ich das einmal wirklich rechtwinklig eingestellt habe und mir merke, okay, der mit dem Klebeband, der kommt hier vorne hin, dann passt das. Und ihr findet bei Thingiverse super viel Zubehör für dieses 20mm-Raster. Bankhaken natürlich, aber auch Dinge, mit denen ihr Sachen einfach so auf der Fläche festspannen könnt. Es gibt ein System für die Führungsschiene, dass man die hier einfach einsteckt, dann kann man sich diese beiden Bankhaken sparen. Und es gibt auch günstige Schraubzwingen, die so einen veränderten Kopf haben. Der ist ein bisschen kleiner als bei einer normalen Schraubzwinge und dieser Kopf lässt sich hier einfach einfädeln. Und so könnt ihr dann einfach was auf dem Tisch fixieren, wenn sich es nicht bewegen soll, damit ihr hier dran irgendwie arbeiten könnt. Und das Coole ist, an diesen Schienen an der Seite, die sind genau das Gegenstück zu den Köpfen dieser Schraubzwingen. Und die lassen sich seitlich hier in diese Nut einfädeln. Das heißt, wenn ihr was senkrecht festspannen wollt, z.B. weil ihr in ein Stück Schweibenschwänze rein machen wollt oder was auch immer irgendwie was an der Stirnseite bearbeiten wollt, Dübel rein machen oder so, dann könnt ihr das so festspannen. Und wenn das über den Tisch rüber steht, ist es noch ein bisschen praktischer, dann könnt ihr das auch so festspannen.

Ich habe übrigens nicht nur eine dieser Werkbänke gebaut, sondern gleich zwei. Und wenn ich die jetzt direkt aneinander stelle, dann habe ich eine noch viel größere Arbeitsfläche. Aber die ist von den Plänen her schon so angelegt, dass das 96mm Abstandsmaß zwischen den Löchern einfach durchgeht. Das heißt, ihr könnt das hier über die ganze Fläche hinweg als durchgehendes Raster benutzen. Und damit die nicht verrutschen, kann man außen einfach einen langen Spanngurt drum machen. Das ist die 3-in-1-Maker-Werkbank. Ich freue mich, wenn ihr sie nachbaut. Schreibt mir mal unten in die Kommentare, ob das was für euch ist. Und ich wünsche euch jetzt fröhliches Basteln. Bis nächste Woche. Ciao!

(jom)