Pink Floyd streitet mit EMI

Das Major-Label EMI sieht sich mit einer Klage der britischen Kult-Band Pink Floyd konfrontiert: In dem Verfahren vor dem Londoner High Court geht es um den Online-Vertrieb von Einzelsongs und Tantiemen.

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"Money", heißt es in dem 1973 veröffentlichten gleichnamigen Song der britischen Kult-Band Pink Floyd ironisch, "it's a hit". Um Hits und Geld geht es 37 Jahre später in einem Rechtsstreit der noch lebenden Mitglieder Pink Floyds mit ihrem Label EMI. Die Musiker hatten das Major-Label im vergangenen Jahr wegen Vertragsbruchs verklagt, am Dienstag war in London die erste Anhörung vor dem High Court. Pink Floyd geht es britischen Medienberichten zufolge um eine Klarstellung der Vertragslage hinsichtlich des Online-Vertriebs einzelner Songs sowie der Tantiemen aus dem Digitalgeschäft.

Der Vertrag zwischen Pink Floyd und EMI sei zuletzt 1999 angepasst worden, sagte der Anwalt der Musiker am Mittwoch in London. Damals steckte der Digitalvertrieb noch in den Kinderschuhen; iTunes gibt es seit 2003, in Europa startete Apples Musikladen ein Jahr später. Laut Vertrag dürfe EMI die Pink-Floyd-Werke nur als ganzes Album verkaufen, argumentiert der Anwalt der Musiker. Das müsse so auch für den Digitalvertrieb gelten.

EMI ist dagegen der Auffassung, die vertragliche Beschränkung auf Alben gelte nur für den Tonträgermarkt – und hat für Online-Anbieter auch Einzeldownloads lizenziert. Bei iTunes etwa sind Pink-Floyd-Titel wie "Money" einzeln erhältlich. Eine EMI-Anwältin erklärte am Mittwoch vor Medienvertretern, der Digitalvertrieb sei zur Zeit der Vertragsverhandlungen Ende der 1990er Jahre noch kein Thema gewesen, könne von der vertraglichen Regelung also auch nicht erfasst werden. Die Musik von Pink Floyd ist für das angeschlagene Label EMI der zweitwichtigste Umsatzbringer nach dem Beatles-Katalog. (vbr)