Sony, Nikon und Canon: Mit neuer Kamerafunktion gegen KI-generierte "Fotos"

KI-Bildgeneratoren können längst fotorealistische Darstellungen erzeugen. Kamerahersteller haben nun eine Technik zur Authentifizierung von Fotos entwickelt.

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Frontaler Blick auf ein Kameraobjektiv

(Bild: MheePanda/Shutterstock.com)

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Die Kamerahersteller Nikon, Sony und Canon wollen digitale Signaturen in Fotos einbetten, die mit den eigenen Geräten gemacht werden, um sie von den Kreationen der KI-Bildgeneratoren unterscheiden zu können. Das berichtet das japanische Magazin Nikkei Asia und ergänzt, dass der Technik ein gemeinsamer Standard zugrunde liegt. Teilweise sollen auch bereits verkaufte Kameras per Firmware-Update in die Lage versetzt werden, die digitalen Signaturen in die Aufnahmen einzufügen. Zur Überprüfung der Echtheit der Bilder wurde bereits das Online-Werkzeug "Verify" entwickelt, das etwa von Medien zur Verifizierung von Inhalten verwendet werden soll.

Laut Nikkei Asia soll die Technik im Frühling per Update in drei professionelle spiegellose Kameras von Sony eingefügt werden. Canon will demnach in diesem Jahr eine Kamera mit der hauseigenen Variante zum Verkauf anbieten, außerdem sollen solche Signaturen auch in Videos eingefügt werden. Zu den Plänen von Nikon gibt es dabei noch weniger Details, das Magazin schreibt aber, dass das Unternehmen ebenfalls eigene Kameras mit der Technik für Fotojournalisten und andere professionelle Fotografen und Fotografinnen anbieten will. In den Signaturen der drei Hersteller soll demnach hinterlegt werden, wann, wo und von wem ein Foto aufgenommen wurde.

Weil die japanischen Hersteller 90 Prozent des weltweiten Kameramarkts unter sich aufteilen, hat der Standard das Zeug dazu, angesichts der rasant besser werdenden Bildgeneratoren entscheidend dabei zu helfen, echte Fotos von generierten Bildern zu unterscheiden. Im vergangenen Jahr waren Befürchtungen laut geworden, dass das angesichts der breiten Verfügbarkeit der KI-Technik bald nicht mehr möglich sein würde. OpenAI-Chef Sam Altman hat bei einer Anhörung im US-Senat sogar davon gesprochen, dass die KI-Generatoren ähnliche Folgen für unseren Umgang mit Medien haben dürfte, wie Photoshop – aber in ganz anderem Ausmaß. Im Herbst wurde bekannt, dass Adobe bereits fotorealistisch wirkende Darstellungen zum Krieg im Gazastreifen verkauft.

(mho)