Millionen für KI-Trainingsmaterial: OpenAI verhandelt mit dutzenden Verlagen

Anfangs haben sich OpenAI & Co. einfach bei Presseinhalten bedient, um ihre Technik zu trainieren. Inzwischen werden sie ausgesperrt. Jetzt wird verhandelt.

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Hände an Laptop mit Schriftzug "ChatGPT"

(Bild: CHUAN CHUAN/Shutterstock.com)

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OpenAI verhandelt mit dutzenden Medienhäusern über die Lizenzierung von Inhalten für das Training der eigenen KI-Modelle. Das berichtet das US-Finanzmagazin Bloomberg unter Berufung auf Tom Rubin, der bei dem KI-Unternehmen für Urheberrechtsschutz und Inhalte zuständig ist. Die Verhandlungen seien im Gange und verliefen sehr positiv, versichert er. Außerdem verweist Rubin auf die ersten bereits abgeschlossenen Verträge und verspricht, dass weitere folgen werden. Das US-Magazin The Information ergänzt derweil, dass OpenAI für die Nutzung der Inhalte zwischen einer und fünf Millionen US-Dollar pro Jahr anbietet. Überschattet werden die Verhandlungen aber von der Klage der New York Times, die für OpenAI zur existenziellen Bedrohung werden kann.

Erst Mitte Dezember war bekannt geworden, dass OpenAI mehrere zehn Millionen US-Dollar an den Verlag Axel Springer bezahlt, um mit Artikeln von Bild, Welt, Politico und Business Insider den KI-Textgenerator ChatGPT trainieren zu können. Die sollen für Antworten genutzt und dabei auch verlinkt werden. Eine Einigung gibt es auch mit der Nachrichtenagentur AP, wie viel Geld die dafür bekommt, ist aber nicht bekannt. Mit wem genau OpenAI jetzt verhandelt, schreibt Bloomberg nicht, aber die abgeschlossenen Verträge deuten darauf hin, dass nicht nur Verlage aus den USA Geld bekommen sollen. Immer mehr sperren die Crawler der KI-Unternehmen von ihren Seiten aus, Open AI will sie aber nutzen.

Mit den Lizenzabkommen will OpenAI die bisher angewendete Trainingsmethode für ChatGPT auf rechtlich sichere Beine stellen. Bisher waren Inhalte aus dem Internet einfach eingesammelt und in die KI-Technik gefüttert worden, darunter auch viele Zeitungsartikel. Nur so konnten OpenAI – und andere KI-Firmen – überhaupt an die gewaltigen Textmengen gelangen, die für das KI-Training nötig sind.

Mit der New York Times ist eine sehr große Zeitung überzeugt, dass das Vorgehen nicht legal war. Vor dem Jahreswechsel hat sie Klage gegen OpenAI und Microsoft eingereicht. Sollte die Zeitung den Rechtsstreit gewinnen, könnte OpenAI dazu gezwungen werden, die eigene KI-Technik zu löschen. Für OpenAI geht es also um alles.

(mho)