Zahl der Balkonkraftwerke wuchs 2023 stark

In Deutschland werden nun 170 GW Leistung aus erneuerbaren Energien erzeugt. Bei Solaranlagen ist Bayern vorn, bei Windkraftanlagen nicht.

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Photovoltaik an einem Balkon in Bremen.

Balkonkraftwerk an einem Haus in Bremen.

(Bild: heise online / anw)

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Im vergangenen Jahr sind in Deutschland Anlagen mit erneuerbaren Energien mit 17 Gigawatt Leistung hinzugekommen. Insgesamt sind hierzulande nach Zahlen der Bundesnetzagentur Solar- und Windanlagen und Biomasse-Kraftwerke mit einer Leistung von 170 GW installiert. Den größten Anteil an der Steigerung von 12 Prozent haben demnach die Energieträger Solar und Wind.

Mit 14,1 GW wurden im vergangenen Jahr doppelt so viele Solaranlagen installiert wie im Jahr 2022. Das sei vor allem auf zahlreiche private Anlagen zurückzuführen, teilte die Bundesnetzagentur mit. Ebenso seien verstärkt Solaranlagen auf gewerblichen Dächern und Freiflächen hinzugebaut worden.

Die Zahl der Balkonkraftwerke verdreifachte sich im Jahr 2023 gegenüber 2022 auf 260.000 Anlagen, entnahm die Bundesnetzagentur dem Marktstammdatenregister. Der Zuwachs an Balkonanlagen hat mit 0,2 GW einen Anteil von 1,5 Prozent am gesamten deutschen Solarzubau. Dabei geht die Bundesnetzagentur davon aus, dass die Zahl solcher Anlagen noch höher ist, da vermutlich nicht alle Balkonanlagen registriert sind. Etwa 70 Prozent der 2023 neu installierten privaten Solaranlagen an Gebäuden sind mit einem Speicher kombiniert.

Unter den Bundesländern führt Bayern die Statistik mit 3,5 GW neu hinzugebauten Solaranlagen an. Ende 2023 betrug die installierte Gesamtleistung in Deutschland 81,7 Gigawatt. Um das Ausbauziel von 215 GW bis zum Jahr 2030 zu erreichen, müssten künftig jährlich 19 Gigawatt zugebaut werden.

2023 ging mit dem Arcadis Ost I ein Windpark auf See mit 27 Windenergieanlagen neu in Betrieb. Er hat eine Leistung von 0,3 Gigawatt. Damit wurde 2023 in etwa genauso viel Windleistung auf See zugebaut wie im Vorjahr. Insgesamt ist eine Leistung von 8,5 Gigawatt in Ost- und Nordsee installiert.

An Land wurden voriges Jahr 2,9 GW Windleistung zugebaut. Die Zahl liege über dem Vorjahresniveau, schreibt die Bundesnetzagentur. Ende 2023 betrug die installierte Gesamtleistung 60,9 GW. Ende 2030 soll die Leistung der Windanlagen an Land 115 GW betragen, demnach müssen jährlich 7,7 GW zugebaut werden.

Unter den Bundesländern gingen mit einer Gesamtleistung von 1,1 GW die meisten Windenergieanlagen in Schleswig-Holstein neu in Betrieb. In Bayern und Baden-Württemberg nahmen hingegen zusammen rund 0,08 GW an Windenergieanlagen neu den Betrieb auf.

Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller meint, im Bereich der Windanlagen an Land sei das Zubautempo noch nicht hoch genug. Im vergangenen Jahr seien aber deutlich mehr Genehmigungen ergangen als zuvor, das werde zu steigenden Zubauzahlen führen.

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Der Zubau der Biomasseanlagen hat sich im Jahr 2023 mit 0,12 Gigawatt im Vorjahresvergleich verdoppelt, allerdings auf niedrigem Niveau. Den größten Anteil daran haben drei neu in Betrieb genommene Heizkraftwerke, die neben Strom auch Nutzwärme erzeugen. Damit sind insgesamt etwa 9 GW Biomasseleistung in Betrieb.

(anw)