Mehrjährige Haftstrafen für Betrug mit erfundener Kryptowährung Onecoin

Der Milliardenbetrug mit der fiktiven Kryptowährung Onecoin wurde auch aus Deutschland aus betrieben. Nun wurden drei Personen zu Haftstrafen verurteilt.

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OneCoin auf einem Smartphone

(Bild: 360b/Shutterstock.com)

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Wegen milliardenschwerem Anlagenbetrug mit der frei erfundenen Kryptowährung OneCoin sind drei Personen vom Landgericht Münster zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt worden. Das berichtet die dpa unter Berufung auf eine Sprecherin des Landgerichts. Eine Frau aus Greven muss demnach vier Jahre ins Gefängnis, ihr Ehemann fünf Jahre. Für einen Anwalt aus München gab es zwei Jahre und neun Monate Haft. Das Ehepaar habe mit der Firma International Marketing Services GmbH (IMS) den Betrug verantwortet, der Anwalt wurde wegen des Vorwurfs der Geldwäsche verurteilt.

Onecoin war die erfundene Online-Währung einer Unternehmerin aus Bulgarien, die in Süddeutschland aufgewachsen ist. Von 2015 an versprach sie rosige Aussichten für das Konkurrenzprodukt zum Bitcoin und sammelte viel Geld ein, laut US-Ermittlern sollen es insgesamt 4 Milliarden US-Dollar (3,35 Milliarden Euro) sein. Bei Auftritten vor großen Menschenmengen wurde sie als neue "Krypto-Queen" bejubelt. 2017 tauchte sie unter, sie gehört zu den zehn meistgesuchten Personen des FBI. In Deutschland war Vertrieb und Verkauf in diesem Jahr verboten worden.

Das jetzt verurteilte Ehepaar aus Greven im Münsterland hat die europäische Zentrale des weltweiten Betrugs geleitet. Die Ermittlungen wurden bereits 2017 aufgenommen, im April desselben Jahres hat die Finanzaufsicht Bafin die Konten des Unternehmens gesperrt. Bei dem als Schneeballsystem aufgezogenen Betrug soll der Ehemann dem Bericht zufolge die größere Rolle gespielt haben, deshalb die längere Haftstrafe. Das Gericht ordnete zudem die Einziehung von 43.500 Euro von der Frau, knapp 1,2 Millionen Euro von ihrem Ehemann, 627.000 Euro von dem Anwalt und 41 Millionen Euro von der Firma an.

(mho)