Schnellste Kameradrohne: In 4 Sekunden auf 300 km/h

Die niederländischen Drone Gods haben für Oracle Red Bull Racing die wohl schnellste Kameradrohne entwickelt. Sie kann ein Formel-1-Fahrzeug filmen.

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Das Foot zeigt die Kameradrohne von Red BVull vor einem Formel 1 Fahrzeug.

Die Kameradrohne von Oracle Red Bull Racing.

(Bild: Jörg Mitter / Red Bull Content Pool)

Lesezeit: 3 Min.

Das niederländische Unternehmen Drone Gods hat im Auftrag des Formel-1-Teams von Oracle Red Bull Racing die vermutlich schnellste Kameradrohne der Welt entwickelt. Das Ziel war es, ein Formel-1-Auto des Teams über eine komplette Runde einer Grand-Prix-Strecke verfolgen und aufnehmen zu können.

Herausgekommen ist in Zusammenarbeit mit Advanced Technologies, einer Hochleistungsabteilung des Oracle Red Bull Racing Teams, ein Quadcopter, der eine Höchstgeschwindigkeit von über 350 km/h erreichen kann. In 4 Sekunden beschleunigt die Drohne auf 300 km/h. Die Rotoren drehen dabei mit bis zu 42.000 Umdrehungen pro Minute. Entsprechend niedrig ist die Akkulaufzeit. Sie beträgt lediglich 3 Minuten. Das ist allerdings lang genug, um eine Runde eines Formel-1-Grand-Prix durchzuhalten.

Der Schlüssel zum Erfolg sei die Konzentration auf die Aerodynamik und die Ausdauer gewesen, sagt Ralph "Shaggy" Hogenbirk, Chef-Entwickler der Red-Bull-Drohne, in einem Interview. Es sei vergleichsweise einfach, eine Drohne zu bauen, die sehr schnell fliegen kann. Solche Drohnen seien dann jedoch nur sehr klein und leicht und könnten dann keine Kamera tragen. Und lange durchhalten können sie auch nicht, denn sie verfügen dann nur über kleine Batterien.

Die Ingenieure konzentrierten sich bei der Entwicklung auf die Aerodynamik der Drohne, verwendeten ansonsten aber weitgehend frei erhältliche Standardkomponenten. Die Elektronik zur Steuerung etwa und die Motoren entsprechen weitgehend Standardteilen. Die Motoren sind jedoch ziemlich High End. Da sie hohe Umdrehungen aushalten müssen, fragten die Entwickler bei den Herstellern nach solch speziellen Komponenten und wurden dann auch fündig.

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Die äußere Hülle mit raketenartigem Design entwickelten die Drone Gods selbst. Teile dazu stammen aus dem 3D-Drucker. Zudem verwendeten sie selbstgefertigte Carbon-Komponenten. Das drückt das Gewicht auf weniger als ein Kilogramm inklusive Kamera. Die liefert ein Bild in 4K bei 60 fps, maximal 5K bei 30fps in 10 Bit Farben.

Zusammen ergeben die Komponenten ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Gewicht, Geschwindigkeit und Fluglänge.

Getestet hat das Formel-1-Team die Drohne zunächst mit älteren Fahrzeugen von Red Bull, dem RB8 und RB19. Gesteuert wurden die Autos von Liam Lawson und Formel-1-Veteran David Coulthard. Erst danach erfolgte ein Test mit dem aktuellen Formel-1-Auto für die Saison 2024, dem RB20 durch Liam Lawson und Max Verstappen.

Die Leistungsdaten der Drohne sind dabei beeindruckend: In lediglich 2 Sekunden beschleunigt die Drohne von 100 auf 300 km/h. Die Struktur der Drohne muss dabei G-Kräfte zwischen 2 und 3 G aushalten.

(olb)