Amazon verkürzt Rückgabefrist für Elektronikartikel
Der US-amerikanische Onlinehändler Amazon passt seine Rückgabefristen an. Worauf sich Kunden ab Ende März einstellen müssen.
Der Onlinehändler Amazon verkürzt die Rückgabefristen für die meisten Elektronikartikel ab 25. März deutlich von 30 auf 14 Tage. Damit kehrt das US-Unternehmen zur gesetzlich vorgeschriebenen Zeitspanne zurück. Ausgenommen davon sind Käufe von Geräten, die Amazon selbst herstellt, und von Amazon-Renewed-Produkten, wie das Unternehmen mitteilt.
Zu den Gründen für die Anpassung äußerte sich die Amazon-Pressestelle auf Nachfrage von heise online nicht. Das Unternehmen betonte allerdings, dass die Änderung den Kunden gut ersichtlich sein soll: "Das Rückgaberecht und Rückgabedatum werden weiterhin deutlich gekennzeichnet unter dem Produktpreis zu finden sein", teilte ein Sprecher mit. Das Unternehmen biete auch weiterhin kostenlose Rückgaben für die meisten innerhalb Deutschland gelieferten Artikel an.
Übergangsfrist geplant
Über die Änderung informierte Amazon auch in seinen Verkäuferforen. Dort heißt es, dass die Anpassung beginnend mit dem Tag der Lieferung erfolgen soll und für die Kategorien Kamera, Elektronik, Bürobedarf, Computer, Kabellos, Videospiele, Musik und Video/DVD gelte. Um eine reibungslose Umstellung für die Kunden sicherzustellen, könnten Kunden noch bis 25. April weiterhin über das Online-Rücksendezentrum eine Rücksendung mit einer Rückgabefrist von 30 Tagen beantragen. Danach sei das nicht mehr möglich. Verkäufern, die Amazon als Marktplatz nutzen, stehe es allerdings frei, darüberhinaus gehende Rücksendefristen anzubieten.
Kommentare im Verkäuferforum lassen darauf schließen, dass die Verkürzung dort eher positiv aufgenommen wird. Hohe Retourenquoten und der damit verbundene Aufwand belasten viele Onlinehändler. Besonders stark betroffen ist der Bereich Mode mit 26 bis 50 Prozent Retourenquote, wie der Handelsverband EHI im Sommer 2023 bei einer Befragung unter 81 Onlinehändlern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz herausfand. Im Bereich der Consumer Electronic sei das Problem vor allem, dass Rückgaben wegen Beschädigungen häufig nicht als A-Ware erneut verkauft werden können. Inwieweit eine längere Rückgabefrist zu höheren Retourenquoten ermuntert, geht aus der Befragung allerdings nicht hervor.
Amazons freiwillige Rückgabegarantie von 30 Tagen war in der Vergangenheit bereits ein Stein des Anstoßes im Verhältnis zu Händlern, die Amazon als Handelsplatz nutzen. So war es seinerzeit nicht möglich, als Verkäufer nur die gesetzlich vorgegebene Widerrufsfrist anzubieten.
(mki)