Linux-Umstieg: Linux Mint oder Fedora Workstation statt Windows 11

Microsofts zunehmenden Windows-Gängeleien entkommen Sie mit einem Wechsel auf Linux. Wir empfehlen Distributionen und zeigen, wie Sie den Umzug meistern.

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, Andreas Martini

(Bild: Andreas Martini)

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Das freie Betriebssystem Linux ist eine gute, dauerhafte und obendrein günstige Alternative zu Windows, mit der man Microsofts wachsendem Datenhunger entgeht. Besonders jetzt, wo das Ende von Windows 10 naht, bietet sich ein Umstieg auf Linux statt auf Windows 11 an. Zumal Microsoft nach Gutdünken funktionstüchtige Hardware aussortiert: Vielen Computern verweigert Microsoft den Windows-11-Segen, obwohl die noch problemlos und schnell genug laufen.

Wenn da nur nicht die Linux-Installation wäre! Aber keine Sorge, die gelingt heutzutage erfreulich leicht und erfordert auch keine Kommandozeilenkenntnisse. Zwar klemmt es manchmal mit Hardware, deren Hersteller sich nicht um Linux schert, doch auf solche Probleme können Sie gefahrlos vor der Installation testen. Auf den meisten Geräten klappt die Installation reibungslos, besonders, wenn es sich nicht um brandneue Computer handelt.

Nun gibt es nicht das eine Linux-System, sondern unzählige Linux-Distributionen, die unterschiedliche Ansätze verfolgen und unterschiedliche Vor- und Nachteile haben. Das Linux-Team der c’t hat lange gerungen, welche Linux-Distribution wir Ihnen empfehlen sollen. Dabei ging es nicht um individuelle Präferenzen, sondern um unterschiedliche Sichtweisen darauf, welche Distribution sich für Umsteiger am ehesten eignet.

Hilft ein Bedienkonzept, das dem von Windows gewohnten möglichst ähnlich ist? Oder verwirrt es eher, eben weil es ähnlich, aber doch nicht ganz gleich ist? Und warum sollte Windows 95 überhaupt bis in alle Ewigkeit definieren, wie wir Computer bedienen? Gibt es keine anderen Konzepte als Startmenü und Taskleiste?

Linux-Desktops sind dem Branchenprimus Windows in manchen Bereichen weit voraus, auch weil Desktop und viele Programme Hand in Hand entwickelt werden und daher in Optik und Handhabung gut zueinander passen. Und Linux-Distributionen setzen schon lange auf so manche Idee, die viele Anwender unter Windows schmerzlich vermissen, beispielsweise eine einheitliche Updateverwaltung.

Wir empfehlen: Fedora Workstation zeigt eher experimentierfreudigen Anwendern, wie schön und neu Linux sein kann. Linux Mint spricht pragmatische Nutzer an, die an den bewährten Bedienkonzepten Gefallen finden. Das verbreitete Ubuntu Linux (Test) geht mittlerweile so viele Sonderwege, dass wir uns dagegen entschieden haben, es zu empfehlen. Manch andere, auch in der Redaktion beliebte Distribution, stellt Umsteiger trotz aller Verbesserungen vor unnötig große Hürden. Einen kleinen Eindruck davon, wie vielfältig Linux-Distributionen sind, bietet der c’t Linux-Netzplan.

In separaten Artikeln stellen wir die Stärken und Schwächen von Fedora Workstation und Linux Mint gegenüber und erklären, wie die Installation einer Linux-Distribution abläuft. Dabei zeigen wir, welche allgemeinen Schritte notwendig sind und worauf Sie achten müssen, egal welches Linux Sie installieren. Außerdem haben wir Videoanleitungen erstellt – eine für Linux Mint und eine für Fedora Workstation – die Schritt für Schritt erklären, wie Sie Linux neben Windows installieren. Mit diesem allgemeinen Wissen und den distributionsspezifischen Videoanleitungen bereiten Ihnen mögliche Stolperfallen keine Probleme.

Doch auch das beste Betriebssystem ist nur die halbe Miete, erst mit den richtigen Anwendungen können Sie durchstarten. Die gute Nachricht: Reichhaltig gefüllte App-Stores gab es unter Linux schon, als das Wort App-Store noch unbekannt war. Bei Linux Mint und Fedora Workstation sind Programme für alltägliche Aufgaben außerdem schon vorinstalliert. Viele weitere Apps haben wir in einer Grafik übersichtlich nach ihrem Anwendungszweck gruppiert und erklären, wie Sie die neu entdeckten Programme am besten installieren. Spoiler: Auch das ist unter Linux einfacher, übersichtlicher und einheitlicher, als es unter Windows je war.

Mit diesen Anleitungen und Tipps haben Sie alles beisammen, um problemlos ins neue Linux-Leben zu starten; unabhängig von Microsofts Ideen, welche Hardware Sie haben müssen, welche Daten Sie teilen sollen und wie ein Desktop auszusehen hat.

(ktn)