Medienanstalt will Privatsender für Teilnahme am Digital-TV fördern

Die Sender der RTL-Gruppe und des ProSiebenSAT.1 Media-Konzerns halten sich bei DVB-T in Ostdeutschland derzeit noch zurück, während ARD und ZDF dabei sind.

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  • dpa

Die Landesmedienanstalten in Ostdeutschland wollen die Privatsender mit einer Förderung in Millionenhöhe zur Teilnahme am digitalen Antennenfernsehen bewegen. Das sagte der Präsident des Medienrates der Sächsischen Landesanstalt für privaten Rundfunk und neue Medien (SLM), Kurt-Ulrich Mayer, im Leipziger Gespräch der dpa. "Eine Million Euro jährlich sind für die nächsten Jahre möglich. Wir können in der Förderung bis zu 80 Prozent der entstehenden Sendekosten gehen."

Wenn sich die großen Privatsender dadurch aber nicht locken ließen, solle das terrestrische Digitalfernsehen (DVB-T) dennoch im Mai 2005 in Ostdeutschland auf Sendung gehen. "In dem Fall gehen wir auch mit einer zweiten Reihe an den Start, nämlich mit lokalen und regionalen TV-Anbietern", sagte Mayer. Die Sender der RTL-Gruppe und des ProSiebenSAT.1 Media-Konzerns halten sich beim Digitalfernsehen in dieser Region derzeit noch zurück, während ARD und ZDF dabei sind. Die Kosten für den technischen Betrieb eines digitalen Bündels (Multiplex) mit vier Programmplätzen bezifferte Mayer auf etwa 1,1 Millionen Euro im Jahr. Er betonte, es sei noch die Frage offen, ob die Förderung mit den Wettbewerbsregeln der Europäischen Union konform ist.

"Ich bin überzeugt, dass die Privaten kommen werden, wenn sich das DVB-T bei uns als Erfolg herausstellt. Die Sender werden sich das genau ansehen, wie das läuft", sagte Mayer. In dem neuen Sendestandard sollen von Mai 2005 an zunächst in den Ballungsräumen Leipzig/Halle und Erfurt/Weimar TV-Sendungen ausgestrahlt werden -- in der Startphase mindestens vier so genannte Multiplexe mit jeweils vier Programmplätzen. Jeweils einen Multiplex werden ARD, ZDF und MDR belegen, für den vierten werden noch Sender gesucht. Sechs Multiplexe mit insgesamt 24 Programmen wären möglich. DVB-T startete am 24. Mai in den Regionen Köln/Bonn, Hannover/Braunschweig und Bremen/Unterweser; am 4. Oktober sollen das Rhein-Main-Gebiet und am 8. November die Regionen Hamburg/Lübeck, Kiel und Düsseldorf/Ruhrgebiet folgen. Seit August 2003 ist der Großraum Berlin/Potsdam komplett auf DVB-T umgestellt, die analoge terrestrische TV-Übertragung wurde abgeschaltet. (dpa) / (jk)