Reifeprüfung

13 Winterreifen der Dimension 205/55 R16 im Test

GTÜ und Auto Zeitung haben 13 Winterpneus der Dimension 205/55 R16 getestet. Auf Schnee liegen die besten nah beieinander, doch auf trockenen und nassen Straßen gibt es auch bei Reifen bekannter Marken erhebliche Unterschiede

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 33 Kommentare lesen
Winterreifen der Dimension 205/55 R16 im Test 5 Bilder
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Martin Franz

München, 23. September 2016 [–] Das Küren von Siegern bei Reifentests ist ebenso mit Vorsicht zu genießen wie die Reifenlabel. Dennoch orientieren sich vermutlich viele Verbraucher genau an diesen Eckwerten – was bleibt auch anderes übrig? Ein zugegebenermaßen etwas mühevoller Ausweg ist, sich die Ergebnisse im Detail anzusehen. Die Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ) hat zusammen mit der Autozeitung 13 aktuelle Winterreifen in der Dimension 205/55 R16 getestet. Und obwohl von diesen 13 immerhin sieben von den Testern mit einem „sehr gut“ bedacht wurden, lohnt sich ein Blick auf die Einzelwertungen.

Priorisierung von Kriterien

Entscheidend für die Beurteilung von Testergebnissen ist die Priorisierung der Kriterien. Die GTÜ testet die Pneus auf Schnee, bei Nässe und auf trockener Straße. Dafür werden jeweils insgesamt 150 Punkte vergeben. Ob es nun sinnvoll ist, jede dieser Einsatzbedingungen gleich zu gewichten, soll hier nicht weiter erörtert werden. Die Offenlegung aller Einzelergebnisse ermöglicht es jedoch, seinen Testsieger zu ermitteln. Und der muss keineswegs im vorderen Feld zu finden sein sein. Ein gutes Beispiel liefern jene Reifen, die auf Platz zwei und drei gelandet sind. Der Nokian (Platz 2) ist beim Thema Fahrsicherheit bei Nässe nicht ganz perfekt, der Pirelli liegt bei trockener Fahrbahn minimal hinter den besten Reifen.

Sieger von Conti

Auffällig ist jedoch, dass der Conti zwar nicht in allen Einzelwertungen vorn liegt, aber auch nirgendwo eklatante Schwächen zeigt. Allenfalls bei der Wertung „Aquaplaning quer auf nasser Straße“ erreicht mit 6 von 10 möglichen Punkten ein nur unterdurchschnittliches Ergebnis. Dramatisch schlecht wurde dabei der Reifen von Nexxen bewertet, er bekam nur einen von zehn möglichen Punkten. Erstaunlich ist, dass er insgesamt trotzdem ein „empfehlenswert“ bekam.

Die zweite Auffälligkeit ist, dass unter den „sehr empfehlenswerten“ Reifen die Ergebnisse auf Schnee recht eng beieinanderliegen. Auch die beiden mit „empfehlenswert“ benoteten Pneus sind in diesem Kriterium ähnlich gut.

Unterschiede

Sehr viel deutlicher werden die Unterschiede aber auf nasser und trockener Fahrbahn. Bei den „sehr empfehlenswerten“ Kandidaten liegt die Spanne auf nasser Fahrbahn schon zwischen 142 und 104 Punkten. Der auf Schnee sehr gute Nexxen schafft nur 86 Punkte. Pirelli und Michelin erreichen auf trockener Fahrbahn weniger Punkte als die beiden nur „empfehlenswerten“ Reifen von Bridgestone und Nexxen.

Kein Indiz für Qualität ist der Preis für einen kompletten Satz Reifen. Für den Testsieger wurden in einer Stichprobe 345 Euro ermittelt. Der günstige Satz „sehr empfehlenswerter“ Reifen kommt von Hankook und kostet 265 Euro. Der aufgrund von unterdurchschnittlichen Bewertungen auf nasser Fahrbahn nur „bedingt empfehlenswerte“ Satz von Vredestein kostet dagegen 360 Euro. Eine Übersicht der Ergebnisse finden Sie in der Bildergalerie zu diesem Artikel. (mfz)