Atomenergie auf der Landstraße

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Bei 1000 km Nennreichweite schafft ein Elektrofahrzeug auch in den Bergen 500 mit Spaß gefahrene Kilometer und kann sich – ökonomischer gefahren – auch auf 700 oder 800 km weit retten, wenn es abends doch länger wird als geplant. Das sind Tagesdistanzen, die in einem Fahrurlaub (nicht zu verwechseln mit Urlauben zu anderen Hauptzwecken) üblicherweise vorkommen. Geladen wird über Nacht, denn sorry, aber selbst in Frankreich sind drei Stunden Mittagspause eher die Ausnahme in einem Fahrurlaub (anders als in einem Fressurlaub, in dem drei Stunden in Frankreich die untere Grenze darstellen).

Günstige Supermotos statt teure Roadster

Was beim gegenwärtigen Stand der Akkutechnik toll wäre als Spaßfahrzeug statt Transportfahrzeug: eine Stadt-Supermoto, die auch zum Hallensport taugt. Keine Benzindampf-Kopfschmerzen mehr nach dem Hallensport! Lustige, kleine, günstige Sachen mit Mietakkus, wie es Renault mit dem Twizy macht. Stattdessen kamen jetzt die ersten Exemplare der Brammo Empulse nach Deutschland. Ein toller Roadster. Mit 130 km angegebener Nennreichweite. Wo soll ich damit hinstreunern? Das langt ohne Ladepause nicht einmal zum Kaffeebesuch bei meiner Tante auf dem Land (63 km einfach), wenn ich nicht nur zuckeln, sondern wirklich fahren will.

Jetzt kommt die "Energica Ego", ein elektrisches Superbike. Der Hersteller gibt als Reichweite an: 150 km bei 70 km/h. Diese Angabe ist für ein Superbike so nutzlos, dass sie gleich den RDA-Prozentsatz an essenziellen Fettsäuren draufschreiben könnten. Apropos Fett und Säure: Ein nützlicher Wert ist die Akku-Kapazität: 11,7 kWh – für ein Motorrad eine Menge. Das führt zu einem Gesamtgewicht von 258 kg – für ein Superbike ebenfalls eine Menge.