Auch Volkswagen wendet sich vom Kältemittel R1234yf ab

Nach Daimler hat sich auch der VW-Konzern von dem umstrittenen Kältemittel R1234yf für Fahrzeugklimaanlagen abgewandt. Nach Meinung des Volkswagen-Patriarchen Ferdinand Piëch sollte man wieder cie CO2-Technik aufgreifen

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Von
  • Gernot Goppelt

(Bild: Daimler)

Nach Daimler hat sich nun auch der VW-Konzern von dem umstrittenen Kältemittel R1234yf für Fahrzeugklimaanlagen abgewandt. "Das richtige Kältemittel ist CO2. Das brennt garantiert nicht. Bis das kommt, verwenden wir das bewährte Mittel R134a weiter", sagte VW-Aufsichtsratschef Ferdinand Piëch in einem Interview der Auto Bild. Daimler hatte zuvor in eigenen Tests gezeigt, dass sich austretendes R1234yf bei einem Unfall entzünden kann. Auf die Brandgefahr hatte unter anderem auch schon die Deutsche Umwelthilfe aufmerksam gemacht.

Die EU verbietet ab dem 1. Januar 2013 den Einsatz des bisher verwendeten, stark klimaschädlichen Kältemittels Tetrafluorethan (R134a) für Fahrzeuge mit Typzulassung nach dem 1. Januar 2011. Dazu zählen etwa die neue Mercedes A- und B-Klasse, aber nicht der VW Golf 7, der die Typzulassung noch mit R134a bekommen hatte. Als umweltfreundlichere Alternative zu R134a gelten das Mittel R1234yf und Kohlendioxid (CO2). Für den CO2-Einsatz müssten Autoklimaanlagen aber stark modifiziert werden – für die Verwendung von R1234yf nicht.

Der Verband der Automobilindustrie (VDA) hatte 2010 entschieden, dass R1234yf der neue Standard als Ersatz für das alte Kältemittel Tetrafluorethan in Autoklimaanlagen werden soll. Über diese Vorgabe setzen sich Daimler und VW nun hinweg.

Zwar wird über R1234yf auch nach anderen Kältemitteln gesucht, doch das "Machtwort" des Volkswagen-Patriarchen Piëch könnte Anstoß genug sein, die Technik der CO2-Klimaanlagen wieder aufzugreifen. Zulieferer wie Delphi oder Behr waren mit ihren Entwicklungen eigentlich schon weit gediehen – der Schritt zu Serienanwendungen dürfte deswegen nicht mehr allzu weit sein. (Mit Material der dpa) (ggo)