Sondergenehmigung der EU macht den früheren Start der LED-Technik möglich

Audi R8 mit Voll-LED-Scheinwerfern

Bereits 2007 stellte Audi die ersten Voll-LED-Scheinwerfer für den Sportwagen R8 vor, doch einen Einführungstermin für die Serie nannten die Ingolstädter damals noch nicht – nun ist es soweit

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 6 Kommentare lesen
2 Bilder
Lesezeit: 3 Min.
Von
  • ggo
Inhaltsverzeichnis

Ingolstadt, 12.06.2008 – Bereits 2007 hatte Audi die ersten Voll-LED-Scheinwerfer für den Sportwagen R8 vorgestellt, doch einen Einführungstermin für die Serie nannten die Ingolstädter damals noch nicht. Das ist auch kein Wunder, da es zu diesem Zeitpunkt noch keine Zulassung für die neue Lichttechnik gab. Nun macht eine Sondergenehmigung der EU den früheren Start der LED-Technik einschließlich Fernlicht möglich.

Tagfahrlicht nun mit 24 LEDs
Die LED-Scheinwerfer haben Audi zufolge zum einen den Vorteil, weniger Energie als andere Scheinwerfer zu verbrauchen. Zum anderen erzeugten sie Licht in einer Farbe, die dem Tageslicht ähnlicher sei und damit mehr Kontrast und ein angenehmeres Empfinden für das menschliche Auge biete. Dazu sei ihre Haltbarkeit auf ein Fahrzeugleben ausgelegt und böten mehr Gestaltungsmöglichkeiten, da die Form der Scheinwerfer nicht von einem hinterbauten Reflektor abhängig sei. Außer dem Tagfahrlicht aus 24 LEDs pro Scheinwerfer sind Blinker, Abblendlicht und Fernlicht in LED-Technik ausgeführt.

Näher am Tageslicht
Welche Vorteile moderne Lichttechnik und LED-Leuchten bieten, hat auch der Lichtspezialist Hella im vergangenen August dargestellt. Das Lippstädter Unternehmen liefert ebenfalls einen Voll-LED-Scheinwerfer für den Cadillac Escalade Platinum, allerdings bisher nur für den amerikanischen Markt. Hella weist auf dabei einen Umstand hin, der nicht zu unterschätzen ist: Die LED-Farbtemperatur von 5500 Kelvin ist für das menschliche Auge angenehmer als die vergleichweise „kühlen“ 6000 Kelvin von Xenonlicht, welches von vielen Verkehrsteilnehmern als unangenehm empfunden wird. Ein weiterer Vorteil der Technik besteht darin, dass die LEDs mit Linsen unterschiedlicher Radien versehen werden können. So ist es beispielsweise möglich, durch Ein- oder Ausschalten bestimmter „Arrays“, also Gruppen von LEDs, verschiedene Lichtfunktionen darzustellen, und dies alles mit nur einem Vollscheinwerfer.

Audi R8 mit Voll-LED-Scheinwerfern

Designpreis für R8-Scheinwerfer
Der Voll-LED-Scheinwerfer von Audi stammt von Automotive Lighting, einer Tochter des italienischen Automobilzulieferers Magneti Marelli. Sie durfte sich im März gemeinsam mit Audi über eine besondere Auszeichnung freuen: den „Red dot design award“, der in diesem Jahr auch für die Schweinwerfer des R8 vergeben wird. Wer die ausgezeichneten Voll-LED-Scheinwerfer haben will, kann sie seit Ende Mai für 3590 Euro bestellen, dazu kommt ein Audi R8 für mindestens 106.000 Euro.

Bisher wurden LEDs bereits in einigen Audi-Serienmodellen in Heckleuchten, Bremsleuchten und dem Tagfahrlicht eingesetzt. In verschiedenen Studien hatte Audi jedoch seit Anfang 2003 auch im Frontbereich einige oder alle Lichtfunktionen mit der Halbleitertechnik umgesetzt. Schon 2003 war auf der Detroit Motorshow ein streifenförmiger Nebelscheinwerfer zu sehen. Der Audi Nuvolari quattro zeigte im gleichen Jahr als Highlight des Genfer Salon den ersten Voll-LED-Scheinwerfer. Und der Le Mans quattro leuchtete am Vorabend der IAA 2003, als legitimer Vorgänger des Audi R8, durch die Frankfurter Nacht.