Automobilmarken 2015 – die Landschaft verändert sich

Seite 2: Automobilmarken 2015 – die Landschaft verändert sich

Inhaltsverzeichnis

Inder und Chinesen werden angriffslustig
Zu den etablierten Herstellern könnten jedoch Hersteller hinzukommen, die aus ihrem Heimatmarkt heraus angreifen, zum Beispiel Tata in Indien, Chery und Geely in China. Auch diese Unternehmen haben Zugriff auf hochqualifiziertes Personal, das jedoch erheblich weniger kostet. Die Entwicklungskosten für ein Fahrzeug betragen im Vergleich zum Westen zum Teil nur ein Viertel. Auch die Zulieferer vor Ort sind nicht nur billiger, sondern können immer mehr und bessere Qualität liefern. Westliche Automobilhersteller könnten ihre Herstellungskosten um 40 Prozent senken, wenn sie diese Ressourcen für sich nutzen.

Autos ohne historischen Ballast entwickeln
Es wäre jedoch zu simpel, Automobilhersteller wie Tata nur als Niedrigpreisanbieter zu betrachten. Der indische Hersteller will beispielsweise ein „Ultra-low-cost-vehicle“ für unter 2500 Dollar entwickeln, das zwischen herkömmlichen Automobilen und Motorrädern in einen ungenutztes Marksegment vorstößt. Dazu hat das Unternehmen ein Ingenieursteam zusammengestellt, das nicht nur aus Automobilingenieuren besteht und befreit von historischem Ballast arbeiten kann. Auf diese Weise entstehen möglicherweise Fahrzeugkonzepte, auf die westliche Anbieter bisher nicht gekommen sind.

Die „Exoten“ etablieren sich international …
Auch die bisher in unseren Ohren exotischen Anbieter wie Tata oder Chery beginnen, sich für Auslandsmärkte zu interessieren, wenn sie sich erst einmal zuhause etabliert haben. Aufgrund ihrer geringen Kosten können sie sich über ihre Heimatmärkte hinaus dauerhaft in kleinen Wachstumsmärkten etablieren, die sich für westliche Hersteller nicht lohnen. So baut Chery bereits eine internationale Präsenz in Zentral- und Osteuropa, Lateinamerika, dem Mittleren Osten, Südostasien und Afrika auf, ab 2008 will man in diesen Märkten bereits 120.000 Autos verkaufen.