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BMW bringt das Internet aufs Armaturenbrett

Wer im Auto surfen will, kann das mit seinem Notebook auch heute schon. Doch BMW ist der erste Hersteller, der Internet als festen Bestandteil des Fahrzeugs anbietet – zu haben ab Herbst 2008

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  • ggo
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Hannover, 7. März 2008 – Unter dem Begriff „ConnectedDrive“ fasst BMW Dienste zusammen, die den Fahrer über das Fahrzeug mit seiner Umwelt vernetzen. Der spannendste Aspekt dabei ist die Car-to-Car-Kommunikation, mit der sich BMW schon seit einigen Jahren befasst, die aber bisher nicht über das Prototypenstadium hinausgekommen ist. Der Grund dafür ist recht einfach: Wenn nicht alle Fahrzeuge mit dieser Technik ausgestattet ist, bleiben Szenarien wie eine Gefahrenwarnung über Ad-Hoc-Netzwerke Zukunftsmusik.

Vernetzte Assistenten
Einige Ideen hat BMW dagegen seit 2001 schrittweise in die Serie umgesetzt: zum Beispiel BMW Assist, das eine Notruffunktion bietet, aber auch Verkehrsinformationen übertragen kann und einen persönlichen Auskunftsdienst bietet. Auch einfache internetbasierte Dienste wie die Abfrage von Aktienkursen, Wetterberichten oder News gibt es bei BMW bereits, sie sind unter der Bezeichnung BMW Online zusammengefasst. BMW TeleServices schließlich ermöglicht es, direkten Kontakt mit einer Werkstatt aufzunehmen. Die Fahrzeugdaten können dabei gleich mitgeschickt werden, sodass der Werkstattleiter schon vor Eintreffen des Autos weiß was er zu tun hat.

Bislang nur in Italien bietet BMW die Funktion BMW Tracking an, bei der das Auto nach einem Diebstahl seine Position an ein Service-Center meldet – automatisch, wenn die Alarmanlage anspringt oder manuell, wenn der bestohlene Besitzer sich im Callcenter meldet. Die Positionsermittlung bedient sich dabei der GPS-Technik, die Datenübertragung zum Servicecenter erfolgt per Mobilfunk.

Live-Internet im Auto
Weit über die graphischen und inhaltlichen Möglichkeiten von BMW Online hinaus reicht der integrierte Internet-Zugang, den der Autohersteller auf der CeBIT in Hannover vorstellt. Schon in diesem Herbst wollen die Bayern das System neuen 7er anbieten. Später wird das System als Zubehör in der gesamten Modellpalette, kündigte BMW-Manager Eckhardt Steinmeier an. Auf der Computermesse stellt BMW auf dem Telekom-Stand (Halle 26) einen seriennahen Prototyp des Systems vor, eingebaut in einen BMW X6. Dabei wird der Internet-Browser in dem Monitor im Armaturenbrett dargestellt, der zugleich der Navigation oder anderen Fahrzeugfunktionen dient, die allesamt BMW-typisch per iDrive-Drehknopf bedient werden. Die Anzeige des Browsers ist erfreulich hoch aufgelöst, aber in der Standardeinstellung arg klein geraten. Dafür besteht die Möglichkeit, Ausschnitte um Faktor 1,5 oder 3 zu vergrößern. Auch ein Split-screen-Modus ist möglich – zum Beispiel, um neben dem Browserfenster die Navi-Daten darzustellen.