BMW lässt MINI „Sports Activity Vehicle” bei Magna Steyr bauen

Der neue Mini Sports Activity Vehicle (SAV) wird bei Magna Steyr Fahrzeugtechnik in Graz (Österreich) gebaut, das teilte BMW heute mit. Die Münchner haben das Fahrzeugkonzept demnach an Magna Steyr Fahrzeugtechnik zur Serienentwicklung und späteren Produktion übergeben.

Durch die Vergabe des Mini SAV an Magna erhöht die BMW Group nach eigenen Angaben die Flexibilität im eigenen Produktionsnetzwerk. So kann das Mini-Stammwerk in Oxford seine Kapazität von mittelfristig 260.000 Einheiten vollständig auf die Nachfrage nach den Modellen Mini, Mini Cabrio und Mini Clubman ausrichten.

Mit Magna Steyr hat die BMW Group einen Partner beauftragt, der bereits erfolgreich den BMW X3 produziert. Magna Steyr gilt als führender Automobilhersteller, der nicht an eine Marke gebunden ist – die Fahrzeuge entstehen ausschließlich im Auftrag großer Hersteller. Diese schätzen vor allem Magna Steyrs Erfahrungen mit Allradfahrzeugen, zudem beherrscht das Unternehmen fast sämtliche Bereiche der Automobilentwicklung – mit etwas Phantasie könnte man sich Magna Steyr durchaus als eigene Marke vorstellen, zumal mit der Firma AVL in Graz auch ein ausgeprochener Motoren- und Antriebsspezialist vertreten ist. Dieses Gedankenspiel soll jedoch nur illustrieren, wie breit Magna Steyr aufgestellt ist.

Wie bei allen Kooperationen steuert die BMW Group bei der Zusammenarbeit zum Mini SAV die „marken- und konzeptprägenden Umfänge“ selbst. So werden Fahrwerks- und Antriebsentwicklung im Wesentlichen von BMW durchgeführt. Zudem gestaltet BMW die Vereinbarungen mit den Lieferanten, Magna übernimmt die Beschaffung in der Serienphase.

Magna Steyrs Freude ist Karmanns Leid. Der Osnabrücker Cabrio-Spezialist Karmann war nach Angaben eines BMW-Sprechers ebenfalls ein Kandidat im Auswahlverfahren und muss nun einen weiteren Rückschlag im Bemühen um neue Großaufträge hinnehmen. Was dabei den Ausschlag gab, will BMW nicht sagen. Dass der Mini SAV ein Allradfahrzeug wird, ist jedoch naheliegend. Details zum Produkt und zur Produktion will BMW jedoch erst kurz vor der Markteinführung mitteilen. (ggo)