Biosprit: Alkohol und Populismus

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Biokraftstoffe der 2. Generation

Auf längere Sicht setzt das Bundesumweltminsterium auf synthetische Kraftstoffe der „2. Generation“. Aus Bio-Abfällen gewonnen, verbessert sich deren Ökobilanz erheblich gegenüber aus Ölsaaten gewonnenen Spritsorten wie RME. Dabei erlebt die in den 1920er Jahren entwickelten Verfahren zur Kraftstoffgewinnung aus Kohle beziehungsweise aus Gas eine Renaissance, da sie sich auf für die Gewinnung von (BTL, Biomass-to-liquid) eignen.

Rückendeckung vom VDA

Rückendeckung erhielt der Minister heute vom VDA: Mit Biokraftstoffen der 2. Generation könne die derzeitige „Diskussion um Tank und Teller“ ad acta gelegt werden. Biodiesel / RME bringe gegenüber seinem mineralischen Pendant eine CO2-Reduzierung von bis zu 50 Prozent, BTL hingegen besitze ein Einsparungspotenzial von 90 Prozent. Auch könne BTL in deutlich höheren Mengen oder gar in Reinform im Fahrzeug verwendet werden, ohne dass Unverträglichkeiten wie im Fall von E10 zu befürchten seien.

Mit nennenswerten Volumenanteilen der neuen Kraftstoffe rechnet das Ministerium aber erst um das Jahr 2020. Immerhin profitiert vom E10-Debakel das Biomasseforschungszentrum des Bundeslandwirtschaftsministeriums in Leipzig, dessen Mittel um 30 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren aufgestockt werden sollen. (ssu)