Borgward-Comeback auf der IAA?

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Von
  • ggo

Wer erinnert sich nicht an die legendäre „Isabella“, erfolgreichstes Modell des Bremer Automobilherstellers Borgward, der 1961 in Konkurs ging. Nun bekräftigt Christian Borgward, was schon Ende 2005 durch die Presse ging: Die Marke Borgward soll wieder auferstehen. Mehr als die Hälfte der Strecke sei bereits geschafft, sagte der Enkel von Carl Friedrich Wilhelm Borgward in einem Interview mit „Welt am Sonntag“. Es sei also keine Frage mehr des Ob, sondern nur noch des Wann. Selbst eine Präsentation des neuen Borgward auf der IAA 2009 schließt er nicht aus, wenn er sich auch bewusst ist, dass die Rückkehr auf die automobile Weltbühne nicht in drei oder fünf Jahren zu schaffen ist.

Für das Design soll der ehemalige Mercedes-Benz- und Saab-Designer Einar Hareide sorgen, es soll den neuen Borgward so unverwechselbar machen wie einst die Borgward Isabella aus den 50er- und 60er-Jahren. Borgward will ein Fahrzeug entwerfen, das sich deutlich von anderen Marken abhebt. Man wolle dem Kunden bieten, was er wirklich braucht „und nicht was die Hersteller als notwendig ansehen, nur um an dem Mehr an Technik zusätzlich zu verdienen“.

Die Markenrechte liegen mittlerweile wieder bei Christian Borgward, Designstudien und eine Technikplattform sollen schon bereitstehen. Das weltweite Absatzziel liegt laut Borgward mittelfristig zwischen 30.000 und 50.000 Fahrzeuge pro Jahr. Den ersten neuen Borgward will er in der oberen Mittelklasse ansiedeln; er soll zwischen 50.000 Euro und 70.000 Euro kosten.

Ob dieses Preissegment die Entwicklung einer eigenen Plattform zulässt, sagt Borgward nicht. Eher wäre wohl vorstellbar, eine Plattform von einem großen Hersteller einzukaufen und bei der Fertigung mit einem Spezialisten wie Magna zusammenzuarbeiten. Das größte Problem, so mutmaßten Beobachter beim Bekanntwerden des Projekts, könnte jedoch der Aufbau eines unabhängigen Vertriebsnetzes sein. Aber auch hier ist Christian Borgward optimistisch: „Vertriebs- und Marketingkonzepte liegen griffbereit in der Schublade“. (ggo)