Car2go-Kunden können einen Smart fast überall mieten oder abstellen

Daimler testet neues Mietwagen-Konzept in Ulm

Registrierte Nutzer von "car2go" können Autos aus einer Smart-Flotte mit GPS-Ortung spontan anmieten und auf einem beliebigen gebührenfreien Parkplatz wieder abstellen. Die Mieter zahlen 19 Cent pro Fahrminute ohne Grundgebühr

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  • ssu
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Stuttgart / Ulm, 21. Oktober 2008 – "Car2go" nennt die Daimler AG ein von ihr entwickeltes Mietwagen-Konzept, das Freitag, den 24. Oktober in Ulm in die erste Pilotphase geht. Dazu werden über die 120 Quadratkilometer große und 120.000 Einwohner zählende Donaustadt zunächst 50 Kleinwagen vom Typ Smart fortwo verteilt.

Mietwagen-Abrechnung wie beim Prepaid-Handy

Nach vorheriger Registrierung können die Kunden spontan oder mit Vorbuchung auf die Fahrzeuge zuzugreifen und sie beliebig lange nutzen. Dabei sieht das Konzept vor, dass innerhalb weniger Gehminuten ein freies Fahrzeug bereit steht. Der Kunde steigt ein, kann sofort losfahren und stellt den Miet-Smart nach Fahrtende einfach auf einen Stellplatz innerhalb des Stadtgebiets zurück. Die Abrechnung erinnert an Handy-Verträge, pro Nutzungsminute zahlt der Kunde 19 Cent pro Minute. Darin enthalten sind Sprit- und Wartungskosten. Daimler zufolge fallen keine weiteren Kosten wie eine Grundgebühr oder Kaution an. Bei längerer Nutzung sollen laut Daimler "günstigere" Stunden- oder Tagestarife gelten.

Chip am Führerschein

Bei der Anmeldung zu car2go wird auf den Führerschein des Kunden ein RFID-Chip von der Größe eines Zwei-Cent-Stücks geklebt. Damit soll gewährleistet sein, dass der Kunde zum Mietzeitpunkt tatsächlich in Besitz einer Fahrerlaubnis ist. Der Chip lasse sich sowohl auf einem aktuellen Kartenführerschein als auch auf den alten grauen "Lappen" so anbringen, dass dessen Charakter als amtliches Dokument nicht beeinträchtigt werde, erläuterte eine Daimler-Sprecherin gegenüber heise Autos.

Wer einen freien Smart steht, kann diesen "vom Fleck weg" mieten: Dazu hält der Kunde seinen Führerschein an ein Lesegerät im Bereich der Windschutzscheibe, woraufhin die Zentralverriegelung geöffnet wird. Der Zündschlüssel bleibt im Fahrzeug, solange es auf einen Mieter wartet. Dieser nimmt ihn aus seinem "Versteck" unter dem Handschuhfach und muss zusätzlich im Fahrzeug eine PIN eingeben, um den Wagen starten zu können. Dadurch soll dem Missbrauch verlorener Führerscheine mit RFID-Tag vorgebeugt werden.