Das Märchen vom Billigauto – wann kommt das echte 3-Liter-Auto?

Seite 3: Das Märchen vom Billigauto – wann kommt das echte 3-Liter-Auto?

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Länge läuft
Als der Smart konzipiert wurde, war sein geringer Parkraumbedarf in überfüllten Großstädten ein Hauptargument für den Kauf. Doch das ist der Physik egal: Ein dürftiger cW-Wert von 0,37 ist so ziemlich das Gegenteil dessen, was zum Spritsparen notwendig wäre. Dabei gab es sinnvolle aerodynamische Konzepte, die sich (so gut es geht) am theoretischen Ideal der Tropfenform orientieren, auch schon in der Vergangenheit: Zwar würde ein Messerschmidt-Kabinenroller heutigen Anforderungen an die Sicherheit nicht mehr genügen. Doch auch Ferdinand Piëchs 1-Liter-Auto von 2002, von manchen als nicht realisierbar belächelt, war ein Beispiel für ein leichtes, strömungsgünstiges Auto mit extrem niedrigem Verbrauch.

Akzeptanzfragen
Wenn VW ein 1-Liter-Auto konstruieren kann, sollte es doch möglich sein, bereits mit heutiger Technik ein Fahrzeug zu bauen, das real 3 Liter braucht? Natürlich sind dabei Fragen zu klären: Wie steht es um die Crash-Sicherheit? Smart hat mit seiner „Tridion-Sicherheitszelle“ bewiesen, dass es auch kleine Autos sicher sein können. Mit wie viel Platz geben sich die Käufer zufrieden? Wenn zweisitzige Roadster und Sportwagen so erfolgreich im Markt sind, sollten zwei Sitzplätze nicht das Problem sein. Fragen wie diese erscheinen jedoch vergleichsweise harmlos, wenn man sich den Betrieb konventioneller Autos nicht mehr leisten kann.

Die Technik ist vorhanden
Wie gesagt, die Technik für ein 3-Liter-Auto ist vorhanden. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Zweisitzer im Stile von Piëchs 1-Liter-Auto? Eine Sicherheitszelle, wie sie Smart realisiert hat, könnte die passive Sicherheit gewährleisten. Zwei hintereinander liegende Sitzplätze würden eine geringe Stirnfläche und einen guten cW-Wert ermöglichen, der lange Radstand käme Komfort und Fahrsicherheit zugute. Ein kleiner, aufgeladener Dieselmotor mit 66 kW/ 90 PS würde bei einem Fahrzeuggewicht von etwa 650 kg hervorragende Fahrleistungen ermöglichen. Und wenn wir schon dabei sind: Ein Doppelkupplungsgetriebe neuester Generation könnte für mehr Komfort sorgen und den Verbrauch nochmals senken, und zum Mikrohybrid mit Startergenerator ist es dann auch nicht mehr weit …