Volksfahrzeug Tata Nano auf der Auto Expo in Neu-Delhi vorgestellt

Das billigste Auto der Welt

Noch gehört die komplette Kleinfamilie auf einem Motorrad zum Straßenbild Indiens. Der Tata Nano könnte das ändern. Für einen Grundpreis von rund 1700 Euro soll er im Laufe des Jahre auf den indischen Markt kommen

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 68 Kommentare lesen
630 x 420 20592_1199957840720.jpg 17 Bilder
Lesezeit: 4 Min.
Von
  • rhi
Inhaltsverzeichnis

Neu-Delhi (Indien), 10. Januar 2008 – In den 50er-Jahren waren es vor allem Zweiräder, mit denen die Deutschen ihre Sehnsucht nach Mobilität stillten. Mit wachsendem Wohlstand verdrängten Automobile Motorräder und Roller, die heute als „Nutzfahrzeug“ kaum noch eine Rolle spielen. So könnte es bald auch in Indien aussehen. Das aufstrebende Land gilt neben China und Russland als einer der großen Wachstumsmärkte, in denen der Wunsch nach einem eigenen Auto immer stärker wird. Der indische Automobilhersteller stellt nun das erste echte „Billigauto“ vor, das nicht nur die Massen mobilisieren soll, sondern auch zeigt, wozu Tata fähig ist.

Geräumig und komfortabel

Das neue Minimalauto namens Nano stellt laut Tata einen geräumigen Innenraum mit ausreichend Bein- und Kopffreiheit bereit. So erklärt sich auch die etwas gewöhnungsbedürftige, sehr hohe Karosserieform des Fahrzeugs, das auch „People’s Car“ genannt wird, auf deutsch „Volksauto“. Der Nano ist 3,10 Meter lang, 1,50 Meter breit und 1,60 Meter hoch, um möglichst viel Platz auf wenig Grundfläche zu ermöglichen. Auch die sehr kleinen Räder erklären sich durch den Grundsatz der Raumökonomie.

Antrieb durch Heckmotor

Nicht nur im Namen, den man auch mit „Volkswagen“ übersetzen kann, weist das „People’s Car“ Parallelen zu seinem deutschen Namensvetter auf. Genau wie einst der Käfer befindet sich auch beim Tata der gesamte Antrieb im Heck. Es handelt sich dabei um einen Zweizylinder-Benziner aus Vollaluminium mit einem Hubraum von 623 Kubikzentimeter, der mittels einer Multi-Point-Benzineinspritzung 33 PS bereitstellt. Erstmals wird ein Zweizylinder mit nur einer Ausgleichswelle in einem Automobil verbaut.

Umweltfreundlich und sicher

Tata betont, dass das neue Fahrzeug die zurzeit in Indien geltenden Sicherheitsvorschriften erfüllt. Obwohl Airbags nicht serienmäßig sind, soll eine feste Fahrgastzelle mit Knautschzonen das Überleben der Insassen sichern. Auch in Sachen Umweltfreundlichkeit soll der Nano besser dastehen als aktuelle Zweiräder aus indischer Produktion. Der geringe Verbrauch sorgt für niedrige CO2-Emissionen, verspricht Tata.