Die Leichtigkeit des Seins

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Das hängt mit dem indischen Partner der österreichischen Marke zusammen. Der Konzern Bajaj ist der zweitgrößte Motorradhersteller Indiens und hält inzwischen rund 47 Prozent der KTM-Aktien. Die neue 390er wird genau wie die 125 und 200 Duke auf dem Subkontinent gefertigt. Sie soll ein weltweiter Exportschlager werden. Dabei hat man vor allem die asiatischen und südamerikanischen Märkte im Visier.

Gelungenes Konzept

Doch auch für europäische Straßen eignet sich die neue Duke ganz vorzüglich. Schon beim Aufsitzen wird klar, dass sie für einen weiten Bereich an Körpergrößen konzipiert wurde. Bei 800 mm Sitzhöhe erreichen auch Kurzbeinige noch sicher den Asphalt und selbst bis knapp 1,90 m passt der Kniewinkel.

Die Kupplung verlangt keine große Handkraft und mit leisem Klicken rastet der erste Gang ein. Bei 375 Kubikzentimeter Hubraum darf man natürlich keine Durchzugswunder erwarten, die Mittelklasse-Duke will gedreht werden. Unter 3000/min tut sich zwar nicht viel, darüber geht es aber flott vorwärts, ab der 6000er-Marke zündet der Motor den Nachbrenner. Seine Maximalleistung bei 9500/min erreicht der quirlige Einzylinder unter anderem dank seiner hervorragend arbeitenden Einspritzanlage recht rasant. Gleichzeitig beweist er, dass Einzylinder keine Schüttelhuber sein müssen.

Flott dank Leichtgewicht

Ja, wir geben es zu: Es macht höllisch Spaß, die 390er auszuquetschen, die sechs Gänge zu schalten, sie bis zum Drehzahlbegrenzer bei 10500 U/min jubeln zu lassen und sie mit der bestechend guten Bremse vor der Kurve zusammenzustauchen.

Die leichte Duke erfreut durch ihr spielerisches Handling und prompte Umsetzung der Gasbefehle. Auch wenn der Vergleich oft bemüht wird, aber das Gefühl auf der 390er erinnert tatsächlich schon an Fahrradfahren. Wer es darauf anlegt, kann in kurvigem Geläuf auch wesentlich größeren Maschinen Paroli bieten. Zumindest solange keine längere Gerade kommt. Doch selbst der Topspeed mit – laut Tacho – 170 km/h kann sich sehen lassen, auch wenn es wohl nur knapp echte 160 sein dürften.

Optisch gelungen

Dazu sieht die von Kiska-Design entworfene 390 Duke auch noch hübsch aus mit ihren knallorange lackierten Gitterrohr-Rahmen und Felgen, der knubbeligen Lampenmaske und dem filigranen Heck. Der Motor wirkt kompakt, wenn auch etwas in den Rahmen gequetscht.