Einführung von E10-Biosprit faktisch gescheitert

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Von
  • ssu

Die ursprünglich für das kommende Jahr geplante Einführung von Ottokraftstoff mit zehnprozentiger Beimischung von Bioethanol („E10-Biosprit“ / DIN 51626-1) liegt für unbestimmte Zeit auf Eis, nachdem sich herausgestellt hat, dass mindestens eine Million Fahrzeuge auf deutschen Straßen diesen Kraftstoff nicht verträgt. Gestern hatte Bundesumweltminister Sigmar Gabriel (SPD) erklärt, auf die Einführung von E10 zu verzichten, wenn eine Million oder mehr Autos betroffen sein sollten.

Davon ist nun tatsächlich auszugehen, nachdem im Lauf des Tages sowohl der Verband der Automobilindustrie (VDA) als auch der Verband der Internationalen Kraftfahrzeughersteller (VDIK) neue Zahlen bekanntgegeben haben: Zwar freut sich zum einen der VDA, dass lediglich 189.000 Fahrzeuge deutscher Hersteller auf das teurere Super Plus umsteigen müssen. Die heute dem Umweltministerium vorgelegte „detaillierte Übersicht deutscher Hersteller“ fällt damit deutlich kürzer aus als der vom VDA zuvor angenommene Wert von 375.000.

Für das vorläufige Aus für E10 sorgt jedoch die Einschätzung des VDIK, der die ausländischen Autohersteller vertritt und dort mehr als eine Million Fahrzeuge betroffen sieht: „Eine siebenstellige Zahl ist realistisch“, bestätigte VDIK-Sprecher Thomas Böhm gegenüber heise Autos. Am morgigen Freitag vormittag wird sich der Bundesumweltminister vor der Bundespressekonferenz in Berlin zum Thema äußern, kündigte sein Ministerium an. (ssu)