Fahren à la Carte – sparsam, komfortabel oder sportlich

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Sportliches Kontrastprogramm

Beim Druck auf den roten Sport-Knopf bekommt das Fahrzeug sofort eine ganz andere Charakteristik, zum Teil an Stellen, wo man es gar nicht erwartet hätte. Die Federung verhärtet sich, die Lenkung wird straffer, das Getriebe schaltet später hoch und sogar der Motorklang verändert sich. In diesem Fall hat Conti den knurrigen Sound über Eingriffe in die Motorsteuerung bewerkstelligt, aber da kann man sich natürlich auch andere Wege vorstellen. Das Sport-Programm ist so etwas wie der Gute-Laune-Modus nach Feierabend, der natürlich nicht gerade dem Verbrauch zuträglich ist, aber das hat man sich ja verdient – doch dazu später.

Sport und Spiel

Die "Instrumentierung" besteht nun aus klassischen rot hinterlegten Rundinstrumenten, da fehlt die Öldruckanzeige genauso wenig wie eine Art "Gyro Ball". Dieser virtuelle Ball im Zentrum des Tachos hat in der Mitte einen weißen Punkt, der seine Position abhängig von den Flieh- und Beschleunigungskräften verändert. Vermutlich wird es eine solche Spielerei nicht in die Serie schaffen, sie zeigt aber, was man so alles an verfügbaren Sensorinformationen verwerten kann. Beschleunigungs-, Gierraten- oder Lenkradsensoren sind ohnehin an Bord, man kann sie nicht nur für ESP oder Navi einsetzen, sondern sich ganz neue Anwendungen einfallen lassen, um zum Beispiel beim Fahren am Grenzbereich optisch oder akustisch zu warnen. Auch eine haptische Rückmeldung über das Lenkrad ist vorstellbar – oder wie wäre es mit Seitenwangen der Sitze, die sich abhängig von Modus und Fahrsituationen verhärten?

Punkt-Landung

Am meisten Umgewöhnung fordert Conti dem Probanden aber mit seiner Interpretation eines Öko-Programms ab. Ein wenig erinnert dieser Modus an den Honda Insight, in dem man durch sparsame Fahrweise im Cockpit die Blümlein sprießen lassen kann. Und jetzt kommt der Psychologe ins Spiel: Tatsächlich, so Conti, stellte man während der Forschungsarbeiten fest, dass solch eine Form von Belohnung zum Sparen motivieren kann – die Menschen bleiben offenbar selbst im Auto Jäger und Sammler. Selbstverständlich gehört dazu wieder eine neue Anzeige (grün, versteht sich), deren Inhalte nun vor allem zum sachten Einsatz des Gaspedals animieren sollen. Statt Gyro-Ball gibt es jetzt eine Art magisches Auge, wie man es von Radiotunern aus der guten alten Zeit kennt: Schön klein muss der grüne Punkt bleiben, um dort scharfen Empfang und hier niedrigen Verbrauch zu signalisieren.