Feinarbeit

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Weniger Reibung bedeutet weniger Verbrauch: Dazu reduzierten die Ingenieure die Friktion an Kolbenringen und -bolzen. Dazu kommen neue Zylinderköpfe, die vom Kurbelgehäuse getrennte Kühlwasserkreisläufe haben – ein Trend, dem bereits einige Motoren folgen und der wohl bald in noch viel mehr Aggregaten zu sehen sein wird. Diese Maßnahme unterstützt ein Thermomanagement, das den Motor dabei unterstützt, schneller die Betriebstemperatur zu erreichen.

Trend zu getrennten Kühlkreisläufen

Die Abgasnachbehandlung bleibt dank kontinuierlich steigender gesetzlicher Anforderungen weiter im Visier der Triebwerk-Techniker. Kompaktheit ist Trumpf. Deshalb haben die Audi-Ingenieure den Stickstoffoxid-NOx‑Speicherkatalysator mit einem Dieselpartikelfilter sowie der SCR‑Einspritzung in einer Bauteilgruppe zusammengefasst. Auch bei BASF kümmert man sich um saubere Abgase. Hinter dem kryptischen Buchstaben-Kürzel LNT+CS4F verbirgt sich ebenfalls die Kombination eines NOx-Speicherkatalysators und eines katalytischen Partikelfilters, der gleich mehrere Funktionen erfüllt. So werden Feinstaub, Kohlenmonoxid (CO), Kohlenwasserstoffe (HC) und Stickstoffoxide (NOx) aus dem Abgas von Dieselmotoren entfernt. Das ist nötig, um die Abgasnorm Euro 6c zu erreichen. „Die Kombination von neu entwickelten NOx-Speichermaterialien mit maßgeschneiderten Edelmetall-Partikeln hat zu dieser verbesserten LNT-Technologie für die Euro 6c Norm geführt“, erklärte Dr. Klaus Harth, Vizepräsident für die Forschung für Abgaskatalysatoren bei der BASF.

Volkswagen spielt unverändert die Downsizing-Karte. Das soll aber nicht zu Lasten der Leistung gehen. VW-Entwicklungsvorstand Dr. Heinz-Jakob Neußer stellte fest: „Unser Ziel ist es, Effizienz und Fahrspaß zu vereinen." Das sollen neue Dreizylinder-Diesel- und Benzin-Motoren bewerkstelligen. Die entweder einen Liter Hubraum (TSI-Benziner) oder 1,4 Liter Hubraum (TDI Diesel) haben. Das Leistungsspektrum der Selbstzünder reicht zunächst von 75 PS bis 105 PS bei einem maximalen Drehmoment von 210 bis 250 Nm. Die 1,0-Liter-TSI-Benziner sind zwischen 95 PS und 115 PS stark und bringen bis zu 200 Nm Drehmoment. Auf der anderen Seite der PS-Skala stehen Zweiliter-Motoren mit 240-Biturbo-TDI-PS für den neuen Passat beziehungsweise 400 PS TSI für sportliche Golf-Modelle. Bei den Getrieben verbessern die Wolfsburger die Spreizung mit einem Zehngang-Doppelkupplungsgetriebe, das Drehmomente bis zu 500 Nm verkraftet. Auch bei diesen Aggregaten kommt der elektrische Turbolader-Beschleuniger zum Einsatz. Der „Electro Booster“ soll das Turbo-Loch schließen. (fpi)