Ferrari FXX K: Rennversion der LaFerrari kommt kurzfristig auf 1050 PS

Privat-Testwagen

Die Ferrari FXX K kombiniert 190 PS aus einem E-Motor mit 860 PS aus einem V12. Zusammen leisten sie kurzfristig 1050 PS und kommen auf 900 Nm. Um das zu erreichen, wurde der Verbrennungsmotor klassisch getunt und das HY-KERS weiterentwickelt. Weitere Verbesserungen betreffen die Aerodynamik

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Maranello, 4. Dezember 2014 – Sie erinnern sich an Ferraris ersten Hybridsportwagen LaFerrari? Zügig holte bald der McLaren P1 auf. Wieder satisfaktionsfähig auf der Rennstrecke zeigt sich Ferrari nun mit der extremem Ferrari FXX K. Sie basiert technisch auf der LaFerrari und bietet ebenfalls einen Hybridantrieb. Die Bezeichnung FXX hat Tradition seit 2005, das "K" im Namen bezeichnet das so genannte HY-KERS-System (Kinetic Energy Recovery System), das Bremsenergie in einer Batterie speichert. Die wiederum gibt den Strom an einen Elektromotor ab, der den Verbrenner unterstützt. So ähnlich wie in der Formel 1 - nur eben bescheidener dank des Reglements. Die FXX K kombiniert 190 PS aus einem E-Motor mit 860 PS aus einem V12. Zusammen leisten sie kurzfristig 1050 PS und kommen auf eine Drehkraft von 900 Nm. Ebenfalls kompromisslos ist, dass dieses Auto weder eine Straßen- noch eine Rennzulassung bekommen wird.

Der Antrieb könnte durchaus laut werden

Der Zwölfzylinder der LaFerrari-Rennvariante wurde mit geänderten Nockenwellen und mechanischen statt hydraulischer Stößel ertüchtigt, auch seine Ansaugrohre wurden optimiert. Beides deutet darauf hin, dass die höhere Leistung mit einer Anhebung der Höchstdrehzahl einhergeht. Auf Schalldämpfer verzichtet das Auto. Das bereits erwähnte HY-KERS System kann nun per Manettino auf der Mittelkonsole in vier Einstellungen gesteuert werden. "Qualify" erlaubt den maximalen Power-Output für eine begrenzten Anzahl von Runden, "Long Run" steht für ausdauernde Leistungsabgabe, "Manual Boost" stellt umgehend das höchste Drehmoment bereit und "Fast Charge" ermöglicht eine schnelle Aufladung der Batterie.

Aerodynamische Mittel des kompromisslosen Ferrari sind ein Doppelprofil-Spoiler und ein größerer Splitter mit mittiger Öffnung. Das Heck liegt höher als bei der LaFerrari und der bewegliche Spoiler ragt weiter heraus - voll ausgefahren 60 Millimeter. Dazu kommt unter anderem ein großer Diffusor. Die Pirelli-Slicks sind mit Sensoren bestückt, welche Längs-, Lateral- und Radialbeschleunigung sowie Temperatur und Luftdruck messen, um dem Traktionskontrollsystem noch höher aufgelöste Hinweise für eine möglichst feine Regelung geben zu können. Darüber hinaus können das Eingriffsniveau des elektronisch geregelten Differenzialbremse, der Traktionskontrolle, der Driftkontrolle Racing SSC (Side Slip Angle Control) und des ABS über das Manettino auf dem Lenkrad in fünf Stufen festgelegt werden.

Die FXX K kann mangels Zulassung in keiner Rennserie eingesetzt werden, sondern soll von ihren Kunden in den kommenden zwei Jahren getestet werden. Ferrari bietet die dazu passenden Rennserien an. Wie teuer die FXX K ist, wurde noch nicht bekannt gegeben. Billiger als die LaFerrari mit ihren 1,2 Millionen Euro dürfte sie nicht sein. Auch zu den Fahrleistungen des Privat-Testwagens hat sich Ferrari noch nicht geäußert. Zum Vergleich: Der LaFerrari sprintet in unter drei Sekunden auf Tempo 100 und wird über 350 km/h schnell. Der schärfste Konkurrent des FXX K dürfte der McLaren P1 GTR werden, der etwa ab Mai 2015 mit 1000 PS auf die Rennstrecken geht. (imp)