Generationen-Konflikt

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Partnerschaftshilfe bei Microsoft…
Eine weitere Neuerung im Zusammenhang mit MS Auto ist erst auf den zweiten Blick interessant. Microsoft hat auf der CeBIT 2009 sein neues Partnerprogramm und zertifizierte Trainingspartner vorgestellt, die Automobilhersteller und -zulieferer bei der Entwicklung unterstützen. Dabei geht es darum, ein Entwicklernetzwerk anzubieten, das schnelle Hilfe bei Entwicklungsprojekten möglich macht. Das Partnerprogramm soll den Teilnehmern die Suche nach qualifizierten Softwareanbietern, Systemintegratoren oder Hardware-Lieferanten erleichtern.

… Geld sparen mit QNX
Nicht nur Microsoft, sondern auch der bisherige Marktführer QNX versucht, mit neuen Anreizen sein Geschäft zu stärken oder zumindest zu sichern. Die Echtzeit-Infotainment-Betriebssysteme von QNX sind nach Unternehmensangaben bei fast allen großen Fahrzeugherstellern an Bord, übrigens mit mehr Funktionen, als sie bisher Microsoft anbietet. Ende Februar stellte das Unternehmen das Programm „QNX Car“ vor, das Entwicklern eine Art vorgefertigte Entwicklungsbausteine zur Verfügung stellt, um Produkte schneller zur Serienreife bringen zu können. Noch mehr aufhorchen lässt ein neues und „einzigartiges“ Geschäftsmodell: Demnach fallen für den Kunden nur dann Kosten an, „wenn ein konkretes OEM-Projekt auf tatsächlich gewonnen und realisiert wird“. Mit anderen Worten: QNX will nur mitverdienen, wenn Entwicklungsunternehmen Geld von einem Automobilhersteller bekommen. Dieser Ansatz ist durchaus attraktiv, denn in der Autoindustrie sind teure Investitionen ins Blaue hinein durchaus üblich.

… Open Source mit Genivi
Das Geschäftsmodell von QNX hat natürlich nichts mit neu entdeckter Brüderlichkeit zu tun, sondern dem bisherigen Platzhirschen droht noch mehr als Microsoft Ungemach aus der Open-Source-Gemeinde, die seit einiger Zeit auch im Automobilbereich entsteht: Bereits 2008 wurde im Rahmen des Moblin-Projekts eine Initiative gestartet, Linux als Embedded-Betriebssystem zu etablieren – unter anderem in Autos. Vor zwei Wochen wurde zudem auf der CeBIT der Start der Initiative Genivi verkündet. Genivi ist wie MS Auto eine Entwicklungsplattform für Infotainment im Auto, aber auf Grundlage von Linux und erklärtermaßen ein Open-Source-Projekt. Die Verbindung von Moblin und Genivi soll im ersten Schritt ein Infotainment-Referenzsystem ermöglichen, in dem „das Beste aus Automotive- und Consumer-Welt zusammengeführt wird.“