Große SUV gefährden Markenimage
Die Autohersteller sollten nach Meinung des Experten Ferdinand Dudenhöffer auf dem deutschen Markt auf besonders große Stadtgeländewagen verzichten. Das Segment „SUV-Monster“ sei in den vergangenen Jahren zwar gewachsen, gefährde aber zunehmend das Marken-Image
- dpa
Die Autohersteller sollten nach Meinung des Experten Ferdinand Dudenhöffer auf dem deutschen Markt auf besonders große Stadtgeländewagen verzichten. Das Segment „SUV-Monster“ sei in den vergangenen Jahren zwar gewachsen, gefährde aber zunehmend das Marken-Image, schreibt der Direktor des CAR-Instituts an der Universität Duisburg-Essen in einer Analyse.
„In Deutschland könnte es Sinn machen, diese Modelle nicht anzubieten. Es wäre eine Möglichkeit, um mehr Glaubwürdigkeit in der Klimadebatte zu erzielen.“ Die kleineren SUV-Modelle verbrauchten hingegen kaum mehr als andere Autos.
Es geht um die soziale Akzeptanz
Der Experte regte alternativ bei den ganz großen Wagen einen Verzicht auf Dieselvarianten an, die in den USA ohnehin kaum Abnehmer fänden, hierzulande aber häufig geordert würden. Ein Verzicht auf Selbstzünder würde einerseits Entwicklungskosten sparen und andererseits die soziale Akzeptanz der Premiumhersteller steigern, erklärte der Experte.
Dieser Vorschlag offenbart eine Entwicklung: Obwohl Dudenhöffer als Begründung ausdrücklich die Glaubwürdigkeit in der Klimadebatte anführt, legt er nah, auf die deutlich CO2-günstigeren Selbstzünder zu verzichten. Diese in sich widersprüchliche Argumentation beruht darauf, dass in der öffentlichen Wahrnehmung keine ausreichende Trennschärfe mehr zwischen Klima- und Abgasproblematik besteht.
Nach Auswertung der Zulassungsstatistiken dominierte das Segment „SUV/Geländewagen“ im ersten Halbjahr mit einem Anteil von 31,4 Prozent den deutschen Automarkt. Nur kleine, aber wachsende Anteile rechnet das Institut der Monster-Kategorie zu: So waren 3,9 Prozent der SUV länger als 4,90 Meter, darunter die gängigen Audi Q7/Q8, BMW X5/X7, Porsche Cayenne und Mercedes-Benz GLE Coupé/GLS. Breiter als 1,99 Meter waren 16 Modelle mit einem Segmentanteil von zwei Prozent. Nach Auffassung Dudenhöffers ist das eine Nische, für die man nicht die Marke gefährden solle.
(fpi)