Harley-Davidson trotzt Trumps Boykottaufruf

Beim traditionsreichen Motorradbauer Harley-Davidson ist es im Sommer trotz heftiger Kritik von US-Präsident Donald Trump überraschend gut gelaufen. Vor allem dank eines starken Europageschäfts stiegen die Erlöse in den drei Monaten bis Ende September im Jahresvergleich um 16,8 Prozent

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Harley-Davidson
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Von
  • dpa

Harley und Davidson starteten 1903 erfolgreich mit besonders leisen und verbrauchseffizienten Bikes. Beides keine Tugenden, für die die Firma heute berühmt ist.

(Bild: Harley-Davidson)

Beim traditionsreichen Motorradbauer Harley-Davidson ist es im Sommer trotz heftiger Kritik von US-Präsident Donald Trump überraschend gut gelaufen. Vor allem dank eines starken Europageschäfts stiegen die Erlöse in den drei Monaten bis Ende September im Jahresvergleich um 16,8 Prozent auf 1,1 Milliarden Dollar (1,0 Mrd Euro), wie die 115 Jahre alte Ikone des Motorradbaus am Dienstag mitteilte. Der Gewinn kletterte auch wegen geringerer Steuerabgaben von 68,2 auf 113,9 Millionen Dollar. Damit wurden die Prognosen klar übertroffen, die Aktie stieg vorbörslich zunächst deutlich.

Im US-Heimatmarkt brachen die Verkäufe allerdings weiter ein. Präsident Trump hatte den US-Kulthersteller wiederholt kritisiert und sogar Boykottaufrufe unterstützt. Trump ist verärgert, weil Harley-Davidson wegen Strafzöllen, die im Zuge des von seiner Regierung angezettelten Handelsstreits verhängt wurden, einen Teil seiner Produktion ins Ausland verlagern will. „Viele Harley-Davidson-Besitzer planen das Unternehmen zu boykottieren, wenn die Fertigung nach Übersee abwandert. Großartig!“, hatte Trump Mitte August getwittert. Schon länger als mit diesem Problem kämpft Harley in den USA mit alternder Kundschaft. (fpi)