Homogene Magerkost: GM testet HCCI in zwei Prototypen

Seite 3: Homogene Magerkost: GM testet HCCI in zwei Prototypen

Inhaltsverzeichnis

HCCI bis 3000 U/min
Der Wechsel zwischen den Betriebszuständen „selbstgezündet“ und „fremdgezündet“ ist bei den Prototypen noch spürbar, in künftigen Serienfahrzeugen soll er jedoch nicht mehr wahrnehmbar sein. Momentan erreichen die GM-Prototypen im HCCI-Betrieb eine Geschwindigkeit bis zu 96 km/h (60 Meilen pro Stunde); bei höherer Geschwindigkeit oder hoher Last wechseln sie in den konventionellen Modus. Eine Nachfrage bei GM ergab, dass es gelungen sei, bis zu etwa 3000 U/min im HCCI-Betrieb zu fahren, das wäre mehr als man noch vor einigen Jahren für möglich hielt.

Das „Geheimnis“ dieses Forschritts liegt in den Algorithmen und der Rechengeschwindigkeit der Motorsteuerung, Fortschritte in diesem Bereich werden somit möglicherweise eine weitere Steigerung der Grenzdrehzahl ermöglichen. Aber auch Motorverhalten und Verbrauch dürften durch verbesserte Elektronik weiter gewinnen.

Ein Baustein für zukünftige Antriebstechnik
Im Verbund mit HCCI können andere moderne Motortechnologien zum Einsatz kommen, von denen einige bereits in Produktion sind, und das neue Verfahren kann in vorhandene Motorarchitekturen integriert werden. Das Verdichtungsverhältnis ähnelt einem normalen Benziner mit Direkteinspritzung, so dass der Betrieb mit handelsüblichen Ottokraftstoffen und E85-Ethanol möglich ist.

GM hat große Anstrengungen unternommen, um die HCCI-Verbrennungstechnologie vom Labor auf die Teststrecke zu bringen. Bis die Technologie jedoch so ausgereift ist, dass sie allen Fahrsituationen gerecht wird, müsse man noch viel forschen und testen. Die Bemühungen könnten sich lohnen, denn HCCI hat möglicherweise auch in Hybridkonzepten einen großen Vorteil: Die elektromotorische Unterstützung macht es leichter, möglichst viel im homogenen Bereich zu fahren, besonders die Stickoxid-Emissionen würden dadurch nochmals sinken. (ggo)