Farbenfrohe Technik im Insight soll für sparsameres Fahren sorgen

Hondas virtuelles Spritsparsystem "Eco-Trainer"

Im Frühjahr kommt der neue Insight – er lockt nicht nur mit einem Preis „deutlich unter dem Civic Hybrid“, sondern auch mit einem Sparprogramm, das auf Knopfdruck alles aus dem Mildhybrid und seinem Fahrer herausholen soll

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  • mn
Inhaltsverzeichnis

Offenbach, 21. November 2008 – Im Frühjahr 2009 bringt Honda mit dem Insight ein neues, unterhalb des Civic Hybrid positioniertes Hybridfahrzeug auf den Markt. Bisher machte nur die geplante Preisgestaltung neugierig, denn der Insight soll deutlich günstiger werden als der Civic Hybrid und müsste demnach im Bereich von 20.000 Euro liegen. Viel weniger kann es freilich auch nicht sein, denn auch der geplante Jazz-Hybrid muss ja preislich sein Plätzlein in der Hierarchie finden.

Nun stellt Honda ein „virtuelles Spritsparsystem“ vor, das im Insight noch mehr aus der (Mild)hybrid-Technik herausholen soll. Der so genannte Eco-Trainer soll nicht nur ganz real den Verbrauch senken, sondern dem Fahrer auch behilflich sein, unter seinen ganz persönlichen Fahrbedingungen sparsamer zu fahren. Der Eco-Trainer besteht im Prinzip aus drei Funktionsbereichen, die auf sehr unterschiedliche Weise wirken:

Sparprogramm

Der Econ-Modus, aktiviert über einen freundlichen Knopf mit Bäumchen-Symbol, nimmt konkret Einfluss auf das Management von Motor, Getriebe und weiteren Antriebskomponenten, um Kraftstoff sparendes Fahren zu unterstützen. Dazu gehören beispielsweise eine längere Übersetzung des stufenlosen CVT-Getriebes und eine bewusst verzögerte Reaktion auf Gaspedalbefehle. Mit anderen Worten: Hastiges Gasgeben oder -wegnehmen vereitelt die Motorsteuerung schonmal, den grundlegenden Fahrerwunsch dagegen natürlich nicht – das kommt zwar nicht unbedingt Fahrern entgegen, die ein direktes Ansprechen lieben, aber das ist ja ohnehin nicht die Kernkompetenz eines Hybridfahrzeugs. Zudem wird der Energiehaushalt im Fahrzeug so umgestellt, dass elektrische Verbraucher weniger Motorleistung abzwacken.

Klimawandel

Zum Beispiel arbeitet nach Druck des grünen Knopfes die Klimaanlage im Energiesparmodus, der Motor bleibt bei Start-Stopp länger ausgeschaltet, und die Batterie wird beim Ausrollen stärker geladen als beim Normalbetrieb. Der längere Motorstopp ist einfach deswegen möglich, weil elektrische Verbraucher die Batterie im Econ-Modus weniger belasten. Die „aggressivere“ Rekuperation, um es einmal so zu bezeichnen, ist darauf zurückzuführen, dass man bei der Auslegung Fahrbarkeitsaspekte ein wenig zurückstellt. Wie genau das aussieht, konnte uns ein Honda-Sprecher bisher nur andeuten, doch allzu viel Interpretationsspielraum bleibt eigentlich nicht: Wo die übliche Auslegung ein Hybridfahrzeug geschmeidig ausrollen lässt, wird beim „Öko-Modus“ die kinetische Energie wohl etwas konsequenter genutzt – das bringt mehr Ladestrom, ist aber vielleicht manchmal etwas gewöhnungsbedürftig.

Hondas virtuelles Spritsparsystem "Eco-Trainer"

Farbenspiele

Zudem sorgen farbige Lichtspiele für Sparstimmung: Die so genannte Ambient-Beleuchtung dient nicht der Seelenmassage, sondern gibt dem Fahrer eine direkte Rückmeldung über die Effizienz seiner Fahrweise. Dazu wechselt der Tachometer die Hintergrundfarbe. Die Ambient-Beleuchtung schaltet auf Grün, wenn sehr Sprit sparend gefahren wird. Sie leuchtet blau, wenn durch starkes Beschleunigen und Abbremsen viel Energie verbraucht wird. Ein blau-grünes Leuchten zeigt ein relativ effizientes Fahrverhalten an, das aber noch Potenzial zur Verbesserung bietet. Honda zufolge ist dieses System das weltweit erste, das dem Fahrer nicht nur eine Rückmeldung in Bezug auf das Beschleunigungsverhalten gibt, sondern auch das Bremsverhalten bewertet. Dies ist deshalb wichtig, weil bei einem Hybridsystem die Bremsenergie zum Aufladen der Batterien genutzt werden kann.

Baum-Schule

Dritte Komponente des Eco-Trainers ist das Bewertungssystem: Dieses erstellt im Anschluss an eine Fahrt sowie über einen längeren Zeitraum eine Verbrauchsstatistik. Ziel der Bewertung ist es, den Fahrer zu einer effizienteren Fahrweise zu erziehen. Angezeigt wird die Statistik im Multi-Informations-Display in der Mitte des Cockpits.

Das Bewertungssystem nutzt eine Blatt-Anzeige. Auf dem Display ist ein Ast zu sehen, dessen Blätter umso besser wachsen, je effizienter das Fahrzeug bewegt wird. Die Bewertung erscheint immer dann, sobald die Zündung ausgeschaltet wird. In der oberen Reihe erfolgt die Bewertung der letzten Fahrt. Die Leiste darunter zeigt die so genannte Lebenszeit-Bewertung, die sich über die komplette Nutzungsdauer des Fahrzeuges erstreckt. Das Multi-Informations-Display zeigt dem Fahrer darüber hinaus die Verbräuche der letzten drei Fahrten an. Auch der Momentanverbrauch sowie eine durchschnittliche Verbrauchsstatistik können abgerufen werden.