IAA: Sauberer Dieselmotor von Honda

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Der Diesel soll so sauber wie ein Benziner werden
Ottomotoren verfügen derzeit über Dreiwege-Katalysatoren, deren NOx-Reduktionsrate bei bis zu 99 Prozent liegt. Allerdings ist diese Rate nur bei stöchiometrischem Luft-Kraftstoff-Gemisch möglich, bei sogenannten Magerkonzepten haben auch Ottomotoren ein „NOx-Problem“, dass per Nachbehandlung gelöst werden muss. Dieselmotoren arbeiten dagegen prinzipbedingt je nach Lastzustand mit unterschiedlichen Luft-Kraftstoff-Verhältnissen und zudem im Ganzen mit Luftüberschuss, sodass der Katalysator nur etwa 10 Prozent des NOx im Abgas reduzieren kann. Hondas neues Abgasreinigungsverfahren soll die Reduktion nun auch bei mageren Gemischen so weit verbessern, dass Dieselmotoren ähnlich sauber wie Ottomotoren sind. Zudem ist der neue Katalysator so kompakt, dass er einfach hinter einem Standard-Dieselkatalysator und dem Dieselpartikelfilter montiert werden kann.

Zweischicht-Betrieb
Der neue Katalysator ist zweifach beschichtet. Eine Schicht adsorbiert NOx, das mit dem Wasserstoff im Abgas zu Ammoniak reagiert, wenn die Motorsteuerung periodisch eine „fette“ Verbrennung einleitet. In dieser kurzen Phase genügt der „normale“ Dieselkatalysator für die NOx-Reduktion, da im fetten Betrieb nur wenig Stickoxid entsteht. Das während dieses Vorgangs erzeugte Ammoniak wird dann in der zweiten Schicht angelagert und steht dort für den normalen, mageren Betrieb zur Verfügung; es wandelt das NOx effektiv in Stickstoff um. Laut Honda sorgt das beschriebene Verfahren für eine verbesserte NOx-Reduktion im entscheidenden Temperaturbereich von 200 bis 300 °C bei Dieselmotor-Abgassystemen.

Honda entwickelt die neue Abgasreinigung im Hinblick auf die Bin 5 für USA und Japan. Da die Bin 5 noch strenger als die Euro 6 ist, wäre auch die europäische Norm inoffiziell bereits 2009 erfüllt – fünf Jahre früher als gefordert. Das bestätigte auch Takeo Fukui, Präsident und CEO der Honda Motor Co., Ltd., auf der IAA: „Mit diesem Katalysator kann der i-DTEC-Dieselmotor die geplante Euro-6-Norm übertreffen … und wir erwägen, diesen Motor über die USA und Japan hinaus auch in Europa anzubieten.“ (ggo)