Wird Google zum Autobauer?

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Antwort: Ganz sicher nicht, nein. In den Unfall-Situationen spielte keine Rolle, dass die Autos autonom fuhren, sie verhielten sich genauso wie herkömmliche. In drei Fällen standen unser Auto und der Wagen hinter uns – und dann fuhr der Fahrer des hinteren Fahrzeugs plötzlich los.

Frage: Und ist es auch kein Problem, dass ein selbstfahrendes Fahrzeug vorsichtiger und verantwortungsvoller fährt als menschliche Fahrer daneben?

Antwort: Ich sehe kein Problem darin. Es ist aber auch eine gesellschaftliche Frage. Unsere Autos halten sich eben an die Geschwindigkeits-Vorgaben. Wenn unser Auto an einer Schule vorbeifährt, wo die erlaubte Höchstgeschwindigkeit 25 Meilen pro Stunde beträgt, fährt es nicht schneller. Menschen könnten dort auch mit 35 oder 40 Meilen pro Stunde unterwegs sein – und manche ärgern sich, wenn sie unserem Auto hinterherschleichen. Aber für mich ist es besser, wenn ein Auto korrekt und verantwortungsvoll fährt.

Frage: Derzeit gibt es viele Diskussionen über ethische Fragen der Software, etwa, wenn das Auto bei einem unvermeidbaren Unfall entscheidet, mit wem es kollidiert. Wie denken Sie darüber?

Antwort: Es ist sehr wichtig, über diese Frage nachzudenken. Wir glauben zwar, dass wir viele dieser Situationen vermeiden werden, in denen man nicht gewinnen kann. Aber unweigerlich wird es einige geben. Die richtige Lösung ist, offen zu sagen, wie das Auto vorgehen wird. In unserem Fall versucht das Auto zuallererst, Fußgängern und Radfahrern auszuweichen. Dann vermeidet es den Kontakt mit anderen fahrenden Fahrzeugen. Und erst an dritter Stelle kommen stillstehende Objekte wie Bäume.

Ethischer Algorithmus soll das Beste aus der Situation machen

Frage: An einem gewissen Punkt wird also ein Algorithmus entwickelt, der darauf getrimmt ist, den Verlust menschlicher Leben zu minimieren?

Antwort: Es geht darum, das beste aus einer Situation zu machen. Was bei diesem Thema oft vergessen wird: Ein Mensch am Steuer trifft heute in Unfallsituationen oft keine Entscheidungen auf Basis hoher moralischer Überlegungen. Dafür ist einfach die Zeit zu knapp. Es sind instinktive Reaktionen, die von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein können. In unserem Fall können wir erklären, welche Prioritäten das System setzt und die Menschen können entscheiden, ob sie die Autos nutzen möchten.

Frage: Was sind die großen noch ungelösten Herausforderungen beim autonomen Fahren?

Antwort: Für uns ist es derzeit, noch robuster und zuverlässiger zu werden. Das System funktioniert, wir fahren jede Woche 10.000 Meilen damit. Die Frage ist, wie findet man die Balance, dass es vorsichtig genug ist, um Unfälle zu vermeiden, aber zugleich flüssig unterwegs ist – alles mit dem Ziel, einen höheren Sicherheitsstandard als bei menschlichen Fahrern zu erreichen.

Frage: Was ist mit Regen und Schnee?