„Ich schau jetzt nach vorn”

Interview mit Walter Röhrl beim Edelweißrennen

Zum Edelweißrennen in Berchtesgaden kommen Stars und historische Pretiosen aus der Hall of Fame des Rennsports vor atemberaubender Kulisse. Diesmal im Mittelpunkt: Walter Röhrl und seine Autos. Am Vorabend ergab sich die Gelegenheit zu einem Gespräch mit dem zweifachen Rallye-Weltmeister

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Walter Röhrl 20 Bilder
Lesezeit: 16 Min.
Von
  • Christian Lorenz
Inhaltsverzeichnis

Berchtesgaden/München, 21. Oktober 2016 – Der Olymp für Motorsportfans lag am 24. und 25. September in Berchtesgaden. Zum vierten Mal fand der Edelweiss-Bergpreis am Rossfeld statt. Die Veranstaltung auf der höchstgelegenen und vielleicht schönsten Panoramastraße Europas bringt zweibeinige und vierrädrige Rennsport-Legenden zusammen.

Auf den Spuren des in den 50er- bis 70er-Jahren populären und hochkarätigen Rossfeld-Bergrennens prügeln Stars aus der Hall of Fame des Rennsports historische Pretiosen in einer atemberaubenden Kulisse durch die Serpentinen. Obwohl man mit historischen Rennwagen keine Vollgasrennen mehr fährt und ohne Zeitnahme jedem überlassen ist, wie schnell er fährt, ist es natürlich Ehrensache, dass sich das hochkarätige Starterfeld nicht lumpen lässt und den Zuschauern eine rasante Show bietet.

Mit dabei waren in diesem Jahr unter anderem Hans-Joachim Stuck, Harald Demuth, Sepp Greger junior, Eberhard Mahle, Christian Geistdörfer und natürlich Walter Röhrl. Der zweifache Rallye-Weltmeister und „Genie auf Rädern“, wie Niki Lauda ihn nennt, ist Botschafter des Edelweiss-Bergpreises. In diesem Jahr standen er und seine Autos im Mittelpunkt der Veranstaltung. Ziel war es, heuer alle Originalfahrzeuge aus der Karriere von Walter Röhrl zum Roßfeld zu bringen und ihn damit nacheinander starten zu lassen. Klar, dass sich Röhrl selbst besonders darauf freute. Am Vorabend in Berchtesgaden ergab sich die Gelegenheit zu einem kurzen Gespräch.

Heise Autos:
Wir sehen hier durch die großzügig verglaste Front des Hotels den Audi Sport Quattro S1 der Gruppe B von 1985 mit 476 PS. Das war wohl das ärgste Biest, das wahnsinnigste Auto, das Sie je gezähmt, respektive gefahren haben.

Walter Röhrl:
Ja, das war auf jeden Fall der Gipfel von diesen wilden 80er-Jahren …

Heise Autos:
… der Gipfel des Wahnsinns …

Walter Röhrl:
Ja, der ganze Mythos, der der Rallyesport von damals war kulminiert in diesem Auto, das war so das Maximalste, was du bewegen konntest …

Heise Autos:
… was ein Röhrl bewegen konnte! Andere wahrscheinlich schon nicht mehr …

Walter Röhrl:
Von dieser Zeit lebt ja auch das Image, das der Rallyesport heute noch hat. Ein jeder spricht dich sofort auf dieses Auto an, mit diesem Fünfzylinder-Sound. Das ist auch heute noch was ganz Besonderes.