Interview mit Walter Röhrl beim Edelweißrennen

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Heise Autos:
Heutzutage wird ja jeder koreanische Kleinwagen auf der Nordschleife abgestimmt. Aber Sie bei Porsche, Sie sind die ersten gewesen, oder?

Walter Röhrl:
Ja, das hat man bei Porsche schon immer so gemacht. Und irgendwann haben es dann auch die anderen überrissen. Wer ein gescheites Auto machen will, das perfekt liegt, der muss auf die Nordschleife. Und jetzt sind sie alle da, Koreaner, Japaner, Amerikaner, Briten. Alles ist inzwischen unten.

Heise Autos:
Das letzte Mal, dass ich Sie gesehen habe, kamen Sie von der Wand im Porsche-Museum und erzählten, wie Sie den Carrera GT abgestimmt haben. Sie sagen da wörtlich, das hab ich mir gemerkt: „ Den Motor hat man quasi gehabt und ich war dann dafür zuständig, das Auto so abzustimmen, dass ein normaler Mensch damit fahren kann.“

Walter Röhrl:
Richtig. Der Motor war ursprünglich für ein Le Mans-Auto vorgesehen, aber dann hat sich der Le Mans-Einsatz zerschlagen und man hat gesagt, da machen wir in einer limitierten Serie einen, oder vielmehr DEN wahren, Supersportwagen für die Straße draus.

Heise Autos:
Wobei Sie mich wahrscheinlich nicht zu den „normalen Menschen“ zählen würden, für die Sie das Auto abgestimmt haben, weil Sie mich wahrscheinlich für einen Fahr-Legastheniker halten würden.

Walter Röhrl:
Ja, beim Carrera GT braucht es schon einen Fahrer mit einer gewissen sittlichen Reife. Der muss schon wissen, was er macht und was er nicht macht.