Jeep Willys MB: Der erste seiner Art

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Es kam, wie es kommen musste. Das US-Militär gab Willys den Zuschlag, veränderte die Ausschreibung so, dass deren Auto die Anforderungen erfüllte (unter anderem wurde das Leergewicht auf 980 Kilogramm angehoben) und verteilte den Auftrag zwischen Willys (370.000 Stück) und Ford (277.000 Stück). Bantam bekam die goldene Ananas in Form eines Auftrags über ein paar Anhänger. Der Urvater des Jeep – Karl Probst für Bantam – blickte also ins Ofenrohr. Immerhin steht bis heute in Butler (Pennsylvania), dem einstigen Firmensitz von Bantam, ein Denkmal, das an die Geburtsstunde der amerikanischen Autolegende erinnern soll.

Nur mal kurz die Welt retten

Am 31. Juli 1941 wurde der Produktionsvertrag unterschrieben. Keinen Tag zu früh, schließlich galt es die Welt vor den Nazis zu retten, die quasi schon überall waren. Am 7. Dezember 1941 bombardierten die Japaner Pearl Harbor, Amerika trat dem Kriegsgeschehen bei und die Mission der Willys MB begann offiziell. Bis heute sind Kaugummi werfende, amerikanische Soldaten im offenen Geländewagen ein Symbol der Befreiung.

Kaum herrschte Frieden, hatte Willys ein Problem. Der Wagen war ebenso populär wie nutzlos im zivilen Leben. Geländewagen galten nicht grundlos als unbequem und unpraktisch und die innerstädtische, öffentliche Selbsttherapie war noch nicht erfunden.

Es mussten also Neuerungen her. Kurzerhand wurde der „Civilian Jeep“, kurz CJ, entwickelt. Genau genommen endet damit die Geschichte des Willys MB, was seinem Einfluss jedoch nicht gerecht werden würde. Denn erst die aufgewertete Version des Militär-Lastesels machte aus dem Wagen ein nationales Heiligtum. Heckklappe, höhere Windschutzscheibe, elektrisch betriebene Scheibenwischer und größere Scheinwerfer sollten unter anderem Komfort und Alltagstauglichkeit erhöhen.

Als es noch keinen „Lifestyle“ gab

Kaum war der CJ auf dem Markt, spendierten die Ingenieure dem Wagen eine Rundum-Stahlkarosserie, womit das erste SUV überhaupt geboren worden war. Es folgte noch der Willys Jeepster, ein zweitüriges Cabrio mit Sechszylinder. Und, Anfang der 1950er, noch ein Pick-up – weltweit der erste mit einer Tonne Nutzlast – womit die Modellfamilie vollständig war. Damit dieser Erfolg auch von Dauer sein möge, ließ sich Willys Overland den Namen Jeep am 30. Juni 1950 als Marke schützen.