Die Betriebsparteien einigten sich auf Eckwerte für einen Sozialplan

Karmann Osnabrück: 500 Kündigungen noch im Januar

Die Betriebsparteien haben sich auf Eckwerte eines Sozialplans für das Osnabrücker Karmann-Werk geeinigt. Demnach werden rund 500 Karmann-Beschäftigte noch im Januar die Kündigung erhalten, weitere 290 Planstellen fallen im Herbst weg.

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Von
  • ssu

Die Betriebsparteien haben sich auf Eckwerte eines Sozialplans für das Osnabrücker Werk der Wilhelm Karmann GmbH geeinigt. Das endgültige Gesamtpaket soll noch im Januar verabschiedet werden, gab das Unternehmen heute bekannt. Demnach werden im Rahmen des jetzt entstehenden Sozialplans bereits in diesem Monat 580 Planstellen abgebaut: Rund 500 Karmann-Beschäftigte sollen noch im Januar die Kündigung erhalten, die übrigen Stellen sollen im Wege der natürlichen Fluktuation wegfallen.

Im „Interesse einer wettbewerbsfähigen Beschäftigungsstruktur“ hätten sich die Betriebsparteien bei der Sozialauswahl auf die Anwendung so genannter „Altersbänder“ geeinigt. Seit heute würden die zu kündigenden Mitarbeiter von ihren jeweiligen Vorge­setzten informiert. Gleichzeitig werde der Betriebsrat in Osnabrück die Kündigungslisten bearbei­ten. Erst dann könne die offizielle Kündigung durch das Unternehmen ausgesprochen werden. Den betroffenen Mitarbeitern werde angeboten, in die Transfergesellschaft zu wechseln. Der finanzielle Ausgleich für den Verlust des Arbeitsplatzes liege auf „annähernd gleichem Niveau“ wie beim Arbeitsplatzabbau 2007.

Karmann hatte im vergangenen Oktober angekündigt, aufgrund von Produktions­kürzungen im Fahrzeugbau insgesamt 870 Stellen im Werk Osnabrückzu streichen. Diese Planung gelte unverändert. Per 1. November 2007 zählte das Osnabrücker Werk, wo vor einem guten halben Jahrhundert die Produktion des legendären Karmann Ghia begann, insgesamt 4242 Beschäftigte. Allerdings beeinflussten aktuelle Änderungen der Produktionsplanung der Kunden die zeitliche Verteilung des Stellenabbaus. Der Abbau weiterer 290 Planstellen soll nach jetziger Planung im Herbst 2008 stattfinden. Alle zukunfts­bezogenen Zahlen stünden allerdings unter dem „Vorbehalt möglicher unternehmerischer Entwicklungen“, die heute noch nicht ersichtlich seien, orakelt das Unternehmen. Im vergangenen Herbst gehegte Hoffnungen auf einen neuen Großauftrag für Karmann haben sich indes bislang nicht erfüllt.

Die Sozialplanverhandlungen für das Werk Rheine würden unabhängig von der Entscheidungsfindung in Osnabrück fortgesetzt, teilte Karmann außerdem mit. Mit einem Abschluss der Verhandlungen sei im Frühjahr 2008 zu rechnen. (ssu)