Die meisten sind gut, nur einer fällt durch

Kindersitze im ADAC-Test

Der ADAC hat 13 Kindersitze in den vier Kategorien Sicherheit, Bedienung/Ergonomie, Schadstoffprüfung und Verarbeitung/Reinigung untersucht. Die meisten Sitze sind gut, nur einer fällt durch

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ADAC, Kindersitze 17 Bilder
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Von
  • Martin Franz

München, 25. Oktober 2012 – Fast 50 Jahre sind vergangen, seit Storchenmühle mit dem Modell „Niki“ den weltweit ersten Kindersitz vorgestellt hat. Damals gehörten in Autos weder Kopfstützen noch Sicherheitsgurte zur Standardausstattung. Heute sind die Voraussetzungen für Kindersitze ungleich besser. Doch noch immer bietet nicht jeder Kindersitz eine optimale Sicherheit. Der ADAC hat 13 Sitze in den Kategorien Sicherheit, Bedienung/Ergonomie, Schadstoffprüfung und Verarbeitung/Reinigung untersucht.

Harte Kriterien

In regelmäßigen Abständen prüfen unabhängige Institutionen wie ADAC oder auch die Stiftung Warentest Kindersitze. Die Bewertungen in diesen Tests sind strenger, als es der Gesetzgeber in der Kindersitz-Prüfnorm ECE-R 44-04 festlegt. Dort werden zum Beispiel die Schadstoffbelastung und ein Seitencrash außer acht gelassen. Immerhin: Ab 2013 müssen Kindersitze auch für die gesetzliche Mindestanforderung einen Seitencrash bestehen. Das wird auch Zeit, schließlich sind Kindersitze im Auto für Kinder bis zwölf schon seit 1993 Pflicht.

Schon ab November 2012 müssen neu homologierte Fahrzeuge Isofix-Anschlüsse bekommen, zwei Jahre später wird das dann für alle Neuwagen Pflicht. Eigentlich sollte Isofix die Befestigung vereinheitlichen und so helfen, Fehler bei der Montage zu vermeiden. Doch leider passt nicht jeder Kindersitz in jedes Auto. So müssen sich Eltern vor dem Kauf informieren, welcher Sitz in ihr Auto passt und ob ein Top-Tether-Verankerungspunkt verbaut ist. Auf den Fachhandel sollte man sich dabei keineswegs verlassen, denn auch in diesem Bereich ist nicht jeder Fachverkäufer tatsächlich vom Fach.

Reboard-Sitze, bei denen das Kind entgegen der Fahrtrichtung sitzt, dürfen nicht im Bereich des Beifahrerairbags montiert werden. In einigen Modellen kann der Airbag abgeschaltet werden, manche Beifahrersitze erkennen auch montierte Kindersitze und schalten den Airbag ab. Das funktioniert aber nur mit den Kindersitzen des Autoherstellers, die meist nicht zu preiswertesten Anbietern gehören. Auf die Einkaufstour sollten das Auto und der neue „Besitzer“ mitgenommen werden. So kann man die Montage vor Ort testen und sicherstellen, dass sich das Kind in dem neuen Sitz auch wohlfühlt.

Die Hälfte ist gut

Der aktuelle Kindersitztest des ADAC ist schon der zweite in diesem Jahr. Von den 13 aktuell getesteten Sitzen schnitten sechs „gut“ ab, ein „sehr gut“ erreichte keiner. Der Bébécar Easymaxi EL wies als einziger im Test eine sehr hohe Schadstoffbelastung auf, was ihm die Note mangelhaft einbrachte. Insgesamt hat der ADAC in diesem Jahr 46 Sitze unter die Lupe genommen und immerhin die Hälfte mit „gut“ bewertet. Von den sechs Kindersitzen, die mit mangelhaft bewertet wurden, schnitten fünf bei der Sicherheit schlecht ab – wobei ein Sitz, der in diesem Punkt Mängel zeigt, sinnigerweise im Gesamtergebnis keine bessere Note bekommen kann. (mfz)