Kommentar: Parkplatzreduzierung

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Spätestens mittelfristig braucht es meiner Ansicht nach ohnehin etwas anderes. Denn der ÖPNV kann sich ja vielerorts nicht über mangelnde Fahrgastzahlen beschweren. Ganz im Gegenteil: Züge und Busse sind gerade zu den Stoßzeiten rappelvoll. Es muss also auf keinen Fall zuletzt darum gehen, die Kapazitäten massiv zu erhöhen. Und zwar vor Daumenschrauben in Form von weniger Parkplätzen, Citymaut und Co. Und auch vor einem Anreiz durch ein 365-Euro-Ticket, was vermutlich tatsächlich viele zu einem Umstieg bewegen könnte. Wer davon fabuliert, sollte auch sagen, wie die zusätzlichen Massen befördert werden sollen. Ein paar Busse mehr werden es allein wohl nicht richten.

Bitte beschleunigen

Dazu gehört dann auch, dass wir nicht mehr 20, 30 Jahre mit der Diskussion verbringen, ob ein Ausbau wie die zweite Stammstrecke in München wirklich nötig ist. Wer das Drama um dieses Nadelöhr dort täglich miterlebt, wird nur selten Verständnis für das Abarbeiten wirklich aller Bedenken aufbringen. Wer das mit der Verkehrswende ernst meint, muss auch bereit sein, sich argumentativ in den Wind zu stellen. Bauvorhaben müssen, gerade in diesem Bereich, beschleunigt werden, wozu ein Abbau von Bürokratie nötig wäre. Die Linke ist mir in Berlin als Vorreiter in dieser Hinsicht bislang nicht aufgefallen.

Falls es um mehr als ein allzu leicht durchschaubares Zeitgeist-Hinterherhecheln gegangen sein sollte, dürfen wir uns also auf ein verstärktes Engagement der Linken vor allem im Bereich Baubeschleunigung freuen. Denn das sich gesellschaftlich gerade etwas dreht, ist wohl eine Erkenntnis, die diesem Vorstoß der Linken-Fraktion zugrunde liegt. Die Beschneidung von Parkflächen ist vielleicht sogar wirklich gut gemeint. An erster Stelle sollte sie bei der Umsetzung einer Verkehrswende aber nicht stehen. (mfz)