MZ wird abgewickelt: Von den Zschopauer Motorenwerken bleibt nur das Ersatzteilgeschäft

Endgültig beendet wird die Motorradproduktion im sächsischen Zschopau. Nur noch drei der zuletzt 20 Angestellten werden im Bereich Ersatzteilversorgung weiterbeschäftigt, alle anderen Arbeitnehmer seien zum 30. April gekündigt worden

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Von
  • Florian Pillau

Endgültig beendet wird die Motorradproduktion im sächsischen Zschopau. Nur noch drei der zuletzt 20 Angestellten werden im Bereich Ersatzteilversorgung weiterbeschäftigt, allen anderen Arbeitnehmer sei zum 30. April gekündigt worden. Sie hatten bis zuletzt noch einen Auftrag der Post abgearbeitet. Der legendäre Motorradbauer MZ aus Hohndorf bei Zschopau konnte nach seiner Insolvenz 2012 nicht gerettet werden, wie Insolvenzverwalter Christoph Junker jetzt mitteilte. Am Insolvenzverfahren seien insgesamt 174 Gläubiger mit Forderungen in Höhe von 7,5 Millionen Euro beteiligt. In welcher Höhe die Forderungen bedient werden können, ist laut Junker noch nicht absehbar. Das Ersatzteilgeschäft soll von einer Nachfolgegesellschaft übernommen werden.

Eine der meistverkauften MZ war die TS 150, hier im Katalogbild der Spätsiebziger.

MZ gehörte einst zu den größten Motorradherstellern der Welt. Zu DDR-Zeiten lieferten die Motorenwerke jährlich bis zu 85 000 Maschinen in 100 Länder. Im Herbst 2008 stellte der damalige Eigentümer Hong Leong Industries aus Malaysia die Motorradproduktion wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten ein. Im Frühjahr 2009 kaufte der frühere Rennfahrer Martin Wimmer zusammen mit seinem Kollegen Ralf Waldmann MZ. Er musste im September 2012 Insolvenz anmelden. Trotz der mehr als 30 Gespräche und Werksbesichtigungen mit potenziellen Investoren konnte keine Lösung für eine Weiterführung des Traditionsunternehmens gefunden werden. Nach Einschätzung des Insolvenzverwalters bestehe das Haupthindernis in den nötigen Investitionen in Millionenhöhe. (mit Material der dpa) (fpi)