Mercedes zeigt neue E-Klasse in Detroit

Markenkernbotschafter

Den Markenkern von Mercedes repräsentiert heute die E-Klasse am besten. Die nächste Generation, die nun auf der Messe in Detroit erstmals komplett gezeigt wurde, soll Tradition und Moderne verbinden – so wie ihre Vorgänger zum Start auch

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Von
  • Martin Franz
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Stuttgart, 11. Januar 2016 [–] Noch gibt es sie: Jene Modelle, die die traditionellen Werte einer Automarke im Kern verkörpern. Bei Porsche ist es wohl noch immer der 911, bei Volvo der S90, bei BMW die Dreierreihe. Den Markenkern von Mercedes repräsentiert heute die E-Klasse am besten. Die nächste Generation, die nun auf der Messe in Detroit erstmals komplett gezeigt wurde, soll Tradition und Moderne verbinden – so wie ihre Vorgänger zum Start auch. Äußerlich blieb man konservativ.

Die optische Zurückhaltung kann kaum erstaunen. Zu tief sitzt wohl noch der Schreck als man bei Mercedes erkennen musste, dass man sich mit dem Design des Vorgängers zu weit vorgewagt hatte. Die Verkaufszahlen blieben hinter den Erwartungen zurück, die Marke musste mit einer sehr teuren Modellpflege gegensteuern. Der nun gezeigte Nachfolger wirkt je nach Betrachtungsweise mutlos oder eben optisch in die restliche Modellpalette passend.

Formensprache von S- und C-Klasse

Die Marketing-Abteilung selbst verkauft es im Begleitschreiben geschickt so: „Ihr Design besticht durch Mercedes-typische Limousinen-Proportionen.“ Das ist ausnahmsweise keine reine Schönfärberei, sondern eine gute Zusammenfassung, denn die E-Klasse setzt rein äußerlich so gut wie keinen frischen Akzent. Front und Heck entsprechen exakt der Formensprache von S- und C-Klasse. Da sich beide ordentlich verkaufen, erscheint dieser Weg auf den ersten Blick logisch. Auf den zweiten lässt die Marke so aber Käufer außer Acht, die sich mit dieser Gestaltung nicht anfreunden wollen. So oder so: Die neue E-Klasse wirkt harmonischer als die Ausgabe von 2009. Je nach Ausstattungslinie sitzt der Stern auf der Haube oder im Kühlergrill. Der Kunde hat die Wahl zwischen vier Versionen: eine namenlose Basis, Exclusive, Avantgarde und AMG.

Mercedes hat die Proportionen leicht verändert. Der Wagen ist insgesamt 43 mm länger als das bisherige Modell, die Achsen rücken aber mit 2939 mm 65 mm weiter auseinander als bisher. Das dürfte nochmals für bessere Platzverhältnisse im Innenraum sorgen. Für den chinesischen Markt dürfte eine Version mit langem Radstand fest eingeplant sein.